Die Entdeckung des Himmels und der Wolken in der Kunst geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Wolken wurden von Wissenschaftlern beobachtet und klassifiziert, von Künstlern gemalt und gezeichnet. Auch für den Fotografen
Heinrich Heidersberger (1906-2006) waren Wolken – besonders in Verbindung mit den Aufnahmen zur Architektur – ein wichtiger Bestandteil in der Dramaturgie seiner Bildsprache. In dem Fotoarchiv von Heidersberger machte Bernd Rodrian eine seltene Entdeckung: Er fand ein einzigartiges Wolkenarchiv bestehend aus 50 Wolken-Negativen, die der Künstler in verschiedenen Architekturaufnahmen einsetzte und so die gesamte Bildkomposition enorm beeinflusste und perfektionierte.
Heute bietet das Wolkenarchiv faszinierende Erkenntnisse über die Arbeitsweise des renommierten Fotografen. Die Entdeckung der Wolke 10 war der Ausgangspunkt für eine intensive Recherche nach Wolken mit weiteren Ordnungsnummern. Die Wolke 10 kommt beispielsweise bei dem Foto der Jahrhunderthalle in Frankfurt/Hoechst aus dem Jahr 1963 zum Einsatz: Als tragendes Bildelement rückt sie die Spiegelung des markanten Kuppelbaus von Friedrich Wilhelm Kraemer in ein harmonisches Gleichgewicht. Heidersberger bediente sich immer dann bei den unterschiedlichsten Wolkenformationen, wenn die Natur nicht seiner Vorstellung einer stimmigen Aufnahme folgen wollte.
Im Rahmen der aktuellen Präsentation „Wolke 10 und 13“ in der Kunststation des Wolfsburger Hauptbahnhofs findet nun am kommenden Dienstag im Institut Heidersberger ein Publikumsgespräch mit dem Institutsleiter Bernd Rodrian statt.
Gespräch: Dienstag, den 29. November, um 18 Uhr
Ort:Institut Heidersberger, Schloß Wolfsburg, Schloßstr. 8, 38448 Wolfsburg
Der Eintritt ist frei, Anmeldung erwünscht: institut@heidersberger.de
Zum Thema:
Mehr Informationen unter www.staedtische-galerie-wolfsburg.de und www.heidersberger.de
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