Im Südosten Madrids haben die ortsansässigen Büros Marmolbravo und MADhel einen länglichen Geschosswohnungsbau in die feingliedrige Stadtstruktur integriert. Das Gebäude SFJ6 mit rund 100 Wohneinheiten schließt dabei an Brandwände einer bestehenden Zeile an und bildet gemeinsam mit dem Bestand vier unterschiedlich dimensionierte Innenhöfe aus.
Das Grundstück, geprägt durch eine heterogene Umgebung aus Blockstrukturen, Zeilenbauten, kleinen Grünflächen, einem Kreisverkehr und seiner Ecklage, bestimmt die Form des Baukörpers: Dieser knickt mehrmals ab und folgt so der Logik der umgebenden Bebauung. Zur Hauptstraße hin präsentiert sich der Neubau zurückhaltend: Die Fassade ist weiß verputzt, während die Stirnseiten zur Nebenstraße durch einen Terrakotta-Ton akzentuiert sind. Das Volumen springt über dem fünften Obergeschoss zurück und reduziert die Höhenwirkung. Zum Teil erhielten die Einheiten Balkone oder Loggien. Versetzt angeordnete, große Fensteröffnungen gliedern den gefalteten Baukörper mit einer Gesamtfläche von rund 13.000 Quadratmetern.
Die Sockelzone hebt sich durch rote Fliesen hervor und beherbergt neben Wohnungen vier Gewerbeeinheiten. An diese schließt nördlich ein im Zuge des Projektes neu gestalteter abgetreppter Platz an. Die städtische Gesellschaft für Wohnen und Umwelt Madrids EMVS trat als Bauherrin auf und investierte etwa 10 Millionen Euro in das Projekt. Die Wohnungen mit bis zu vier Zimmern sind größtenteils durchgesteckt. Das ermöglichen die Laubengänge, die an den Innenhöfen entlangführen und von fast skulpturalen Treppen erschlossen werden. Die Höfe werden von Terrakotta-Tönen sowie großzügiger Begrünung geprägt. Drei Untergeschosse, die teils über die Innenhöfe belichtet werden, nehmen über 100 Autostellplätze auf. (gk)
Fotos: José Hevia
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