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29.07.2024

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Mit Lehm gefülltes Betongerüst

Geschosswohnen in Bagneux von TOA architectes


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Der Pariser Vorort Bagneux, etwa zehn Kilometer südlich des Stadtzentrums, wurde in den letzten Jahren städtebaulich neu geordnet. Grund dafür ist die Erweiterung der U-Bahn-Linie 4 nach Bagneux sowie der Grand Paris Express, der ab 2025 eine weitere Linie im Außenbezirk anschließen soll. Rund um den Verkehrsknotenpunkt entsteht momentan das 19 Hektar große Victor-Hugo-Eco-Viertel. Dieses umfasst Parkanlagen, Räume für Kultur, Büro- und Wohngebäude. Kürzlich wurde eines dieser Wohngebäude nach Entwürfen von TOA architectes associés (Paris) fertiggestellt.

Der siebengeschossige Riegel steht an der Ecke eines neuen Häuserblocks und fällt durch den Materialwechsel der Fassade auf: Die Wände zwischen der Betonskelettkonstruktion bestehen größtenteils aus Lehmziegeln. Insgesamt wurden 200 Tonnen Erde aus der 100 Kilometer nördlich liegenden Picardie verarbeitet. Die Architekt*innen wollten zeigen, wie man einen nachhaltigen und vor allem lokalen Rohstoff einsetzen kann. Dass der Hochbau in Frankreich von einer konventionellen Nutzung von Lehm noch weit entfernt ist, zeigen die für das Projekt berechneten Zahlen: Obwohl durch den Lehmeinsatz im Vergleich zu einer reinen Stahlbetonkonstruktion 13 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart wurden, kosteten die Lehmwände mit 2570 Euro pro Kubikmeter etwa das Dreifache.
 
Auf knapp 3000 Quadratmetern bietet der Neubau 42 Wohnungen. Diese haben ein bis fünf Zimmer und sind in den Obergeschossen zum Teil als Maisonettes ausgeführt. Die Erschließung erfolgt über Laubengänge auf der Ostseite am Innenhof, die über einen mittig gelegenen Treppenkern zugänglich sind. So ist es möglich, dass alle Wohnungen durchgesteckt sind und über Außenbereiche – Balkone auf der Nordseite beziehungsweise Gartenflächen im Erdgeschoss – verfügen. Das fünfte sowie das sechste Obergeschoss springen zusätzlich zurück, sodass sich für die Wohnungen umlaufende Terrassen ergeben. Der Neubau hat das Immobilienunternehmen Groupe Gambetta rund fünf Millionen Euro (netto) gekostet. (gk)

Fotos: Frédéric Delangle, Yang Zhou


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

auch ein | 05.08.2024 13:28 Uhr

architekt

von der bautechnik mal ganz abgesehen.....
der ganze unfertig aussehende klotz schreit nach okkupation der bewohner, besprühen der wände, es wird leben erzeugt durch angekettete fahrräder an den geländern und stoffverkleidungen geben, viele restmöbel auf den aussenflächen etc etc.

man kanns auch provozieren...

5

@Kritiker | 30.07.2024 10:31 Uhr

Wärmebrücken

Innendämmung?

4

Jenatsch | 30.07.2024 09:54 Uhr

CO2-Einsparung

13 t CO2-Einsparung durch den Einsatz von 200 t Lehm. Ich wollte das erst nicht glauben, es lässt sich aber plausibilisieren. Ganz schön ernüchternd! Das entspricht etwa der Emission von 4 Hin- und Rückflügen von Frankfurt nach New York. Oder von drei Personen, die in Thailand Urlaub machen.

3

mimimi | 30.07.2024 07:48 Uhr

Bild 3 und 4

Wird da wirklich das Wasser in einer Rinne extra an den Balkontüren entlang geführt?

Was wenn mal ein Abfluss verstopft ist, dann läuft die Suppe ja direkt ins Haus. Bei der geringen aufbauhöhe der Rinne nicht ganz so unwahrscheinlich....
Außerdem habe ich da daherhaft (Bild 4) nicht nur eine Schwelle sonder gleich zwei....



OK ich muss mich wieder abregen? Bei den folgenden Bildern scheint es nich einen Gitterrost zu geben. Da war wohl der Fotograf schneller als der Handwerker.

2

peter | 29.07.2024 23:07 Uhr

jetzt nicht wirklich?!

die grundrisse sehen aus, als hätte man die lehmsteine mit einer typisch französischen innendämmung und gk-vorsatzschale versehen.

wirkt auf mich so, als hätte man den lehmbau nicht verstanden - im feuchten außenklima hat der lehm probleme, und im innenraum sperrt man seine feuchteregulierenden eigenschaften hinter eine dampfsperre.

1

Kritiker | 29.07.2024 16:16 Uhr

Wärmebrücken?

Und wie funktioniert das, ist das Skelett gedämmt oder arbeitet das mit einer Betonkernaktivierung?

 
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