Der einstige Rheinhafen in Düsseldorf hat sich seit den 1990er Jahren unter dem Label MedienHafen nicht nur zum neuen Bürostandort entwickelt, sondern ist mit Bauten von Frank O. Gehry, David Chipperfield oder Steven Holl längst auch zum architektonischen Anziehungspunkt avanciert. Und es wird weiter gebaut: Erst kürzlich konnten Cobe und Schulz und Schulz in der Nähe verortete Wettbewerbe gewinnen. Auch HPP Architekten zählen zu jenen Büros, die wie ingenhoven architects nicht nur vor Ort planen, sondern auch arbeiten. Während der von HPP in Zusammenarbeit mit Interboden projektierte Holzhybrid The Cradle noch gebaut wird, haben die Architekt*innen am Zollhof, der Schnittstelle zwischen MedienHafen und dem angrenzenden Stadtteil Unterbilk, ein Gebäude fertiggestellt, in das sie auch selbst einziehen.
Der Bau, ebenfalls mit Interboden als Projektentwickler realisiert, verfügt über eine Gesamt-Bruttogrundfläche von 14.100 m² auf zwei Unter- und fünf Obergeschossen. HPP bezogen mit 170 Mitarbeiter*innen eine sich über drei Ebenen erstreckende Fläche von insgesamt 3.300 m² Größe. Dazu kommen weitere Büros im vierten Obergeschoss, eine Event- und Restaurantfläche im Erdgeschoss sowie Mikroapartments im zur Hammer Straße liegenden Teil. Die Trennung der Funktionsbausteine zeigt sich nach außen mit subtilen Einschnitten, Unterschnitten und Rücksprüngen, die dem Gebäude eine skulpturale Wirkung verleihen sollen. Ein Innenhof bietet Raum für Pausen und kleinere Veranstaltungen unter freiem Himmel.
Der Bau weist eine horizontal akzentuierte Betonfassade auf. Den Eingang zum Bürobereich markiert ein über zwei Geschosse reichender Glaskubus an einer Gebäudeecke, dessen große Öffnungen eine Kommunikation mit der Umgebung ermöglichen sollen. Hier liegt die sogenannte HPP-Lounge, die sowohl für die Mitarbeiter*innen als auch für öffentliche Veranstaltungen und Ausstellungen gedacht ist. Der auf Höhe des ersten Obergeschosses liegende Hof steht über eine Freitreppe ebenfalls in Verbindung mit dem Straßenraum.
Auch das Interieur des neuen Hauptsitzes wurde von HPP gestaltet. Im Stil neuer, agiler Arbeitswelten wechseln Arbeitsbereiche mit Rückzugsorten, formelle mit informellen Kommunikationsbereichen. Das Programm umfasst Open Spaces, Konferenz- und Projekträume, sogenannte Hubs, Telefonbooths, Sitznischen und -podeste. Helle Farben, offene Decken mit abgehängten Kühl- und Akustiksegeln und gläserne Einbauten sollen einen Werkstattcharakter schaffen und eine produktive Atmosphäre befördern. (da)
Fotos: Ralph Richter
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auch ein | 09.02.2021 11:49 Uhrarchitekt
....also ich finds recht "normal"...
aber immer noch besser als die "starbüros" vor ein paar tagen, die zwar die cooleren gebäude hatten, jedoch bis zum anschlag "kreativ" vollgemüllt waren!
und ja: die leute hier machen sicher regelmässiger feierabend. es sei ihnen gegönnt