Wie viele Menschen im neuen Büro- und Geschäftshaus R7 in Sydney arbeiten, teilen die Architekten des ortsansässigen Büros Durbach Block Jaggers Architects nicht mit. Wie viele es direkt daneben, in den drei kürzlich bezogenen Bürotürmen von Rogers Stirk Harbour + Partners (London) gibt, ist bekannt: 23.000 Arbeitsplätze entstanden dort auf 300.000 Quadratmetern Gesamtfläche – eine Superlative, auch für eine Großstadt wie Sydney.
Ein größerer Kontrast zwischen zwei Projekten ist eigentlich kaum vorstellbar. Dort drei weithin sichtbare Kolosse aus Stahl und Glas, hier ein kleiner, kompakter Baukörper mit Holzelementen an den Fassaden. Diese erkennt man zwar weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick, doch die vertikalen, sukzessiv schmaler werdenden Stützen vor der Glasfassade bestehen tatsächlich aus dem natürlichen Material. Dass man angesichts der hellgrauen Oberfläche aber eher an Beton denkt, ist natürlich kein Zufall. Um ein explizites Ökostatement ging es hier nicht. Das Material – auf das auch andere Büros des eingeladenen Wettbewerbs im Jahr 2013 – zurückgriffen, darf aber schon ein Aspekt von mehreren begriffen werden, den von Planern immer wieder beschworenen menschlichen Maßstab in das Entwicklungsgebiet zu bringen.
Das diente früher als innerstädtischer Frachthafen und das Haus soll, so betonen es die Architekten, als eines von mehreren kleineren Gebäuden zwischen der City und dem Hafen vermitteln. Nur fünf Geschosse hat der auf unregelmäßigem, annähernd trapezförmigem Grundriss entstandene Baukörper. Oben gibt es einen Dachgarten mit Restaurant, der durch eine ungewöhnliche Treppe erreicht wird. Diese führen die Architekten weithin sichtbar außen an der Fassade entlang. Prominent gaben sie mit dieser besonderen Erschließung der Idee Gestalt, das Volumen in den öffentlichen Raum einzubinden. Ob das funktionieren wird? Nahbarer als die Glastürme im Hintergrund wirkt das Projekt jedenfalls allemal. (gh)
Fotos: Anthony Browell, Guy Wilkinson, Rodrigo Vargas, Lend Lease
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Johann Maier | 23.08.2017 06:51 UhrSieht aus wie
... Einstürzende Neubauten. Einfach wüst.