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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Geschaeftshaus_in_Luebeck_fertig_gestellt_19393.html

23.02.2005

Respekt ohne Unterwerfung

Geschäftshaus in Lübeck fertig gestellt


Für den Neubau des Kaufhauses der Firma Peek & Cloppenburg in Lübeck wurde am 23. Februar 2005 die Eröffnung gefeiert. Architekten des viergeschossigen Gebäudes sind Ingenhoven und Partner (Düsseldorf) mit Prof. Kahlen Planungsgesellschaft (Aachen).

Der Neubau liegt im mittelalterlichen Zentrum am Marktplatz der Hansestadt und muss daher hohe Anforderungen an den Denkmalschutz der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Altstadt Lübecks erfüllen. Zwei Gebäude aus den fünfziger Jahren wurden für das neue Geschäftshaus abgerissen, das sich nun „mit Respekt vor den Bauleistungen des Mittelalters in den Kontext des Marktensembles einfügt, ohne sich diesen zu unterwerfen“ (Architekten).

Dies wurde unter anderem durch die Optimierung der Konstruktion und die daraus resultierende Minimierung der Gebäudehöhe erreicht. Dem Konzept liegt die Idee einer „großen Markthalle“ zu Grunde, die in ihrer einfachen Grundstruktur aus Stützen, Decken, Dachschalen und Fassadenelementen die Einzelhandelsflächen aufnimmt.

Der Baukörper umfasst rund 8.000 Quadratmeter oberirdische Geschossfläche und ist auf den Längsseiten am Markt und an den Schüsselbuden in acht Joche gegliedert. Die selbsttragenden, zweiachsig gekrümmten Beton-Dachschalen liegen jochweise auf den Geschossdecken und den vertikalen Konstruktionselementen der Fassaden auf.
Das plastisch geformte Dach ist als offene Schalenkonstruktion mit einer Traufhöhe von rund 13 Metern und einem Scheitelpunkt von ca. 19 Metern Höhe ausgebildet. Es besteht aus selbsttragenden, 15 Zentimeter dünnen Betonschalen - Erinnerungen an Cándela- und Nervi-Konstruktionen werden hier geweckt.

Die Spannweiten der metallgedeckten Schalen betragen bis zu 28 Meter. Rahmen mit vertikal angeordneten Ziegel-Lamellen gliedern die Fassaden. Die Einstellwinkel der Lamellen wirken als außen liegender Sonnenschutz und filtern die Blickbeziehungen zwischen innen und außen.

Im Erdgeschoss liegen Schaufenster und ein Café, darüber Verkaufsflächen und im Dach Arztpraxen. Die Bauzeit betrug rund 26 Monate.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

ingenhoven associates


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