Die Müllerstraße im Berliner Bezirk Wedding ist nicht gerade die glitzerndste Einfaufsstraße der Hauptstadt. Das könnte sich nun ein wenig mit dem kürzlich fertiggstellten Büro- und Geschäftshaus nach einem Entwurf von nps Tchoban Voss Architekten aus Berlin ändern.
Das 21 Meter breite Baugrundtück befindet sich zwischen einem Wohnhaus der Gründerzeit und einem Kaufhaus mit einer Fassade im Parkhaus-Charme der 1970er.
Die mehrfach gefaltete Glasfassade des neuen Gebäudes nimmt die Traufkante und die Dachneigung der Nachbarn auf. Um sich aus der Straßenflucht abzuheben, wurde die Glasfassade in polygonale Prismen zerlegt – mit dem Effekt, dass sich sich nicht nur das Gegenüber, sondern auch Straße, Himmel und die vorbeilaufenden Passanten in der Fassade spiegeln.
Mit jedem Geschoss schiebt sich die kristalline Fassade weiter in den Straßenraum vor. Im vierten Obergeschoss ragen die Spitzen der polygonalen „Erker“ bis zu 70 cm nach vorne. Mit diesem Mittel der Fassadengestaltung soll es der Neubau mit den Neonwerbungen der Nachbargebäude aufnehmen, die sich zum Teil über mehrere Geschosse emporziehen.
Für den Innenraum bedeutet das, dass man in den Obergeschossen an den auskragenden Stellen in den Straßenraum hinaustreten und die gesamte Müllerstraße hinunter bis zum Fernsehturm am Alexanderplatz blicken kann. Die polygonal-gebrochene Ausformung der Oberflächen setzt sich im Hauseingang und in der Erdgeschosslobby in der Wandgestaltung fort.
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plejade | 29.05.2008 09:31 UhrAuftritt
Kristalle in der Müllerstraße, wer hätte das gedacht. Da haben Bauherr und Architekt aber ganz schön vorgelegt. Ein paar Detailfotos wären schön!