„Schlag null Uhr sieht es dann wirklich aus wie bei der Maueröffnung!“ Die Berliner Boulevardzeitung B.Z. hat eigens den Schriftsteller Benjamin Stuckrad-Barre als Sensationsreporter hingeschickt. Wohin? Zur mitternächtlichen Eröffnung eines Elektronik-Kaufhauses am Alexanderplatz. So etwas ist in Berlin immer ein Ereginis, seit bei der Eröffnung eines Konkurrenzgeschäfts Tumulte unter Schnäppchenjägern ausgebrochen waren. Bilanz damals: 14 Verletzte.
Am gestrigen Mittwoch blieb dagegen alles ruhig. Eilig, aber nicht hastig stürmten hauptsächlich junge Männer mit Migrationshintergrund um Mitternacht den Laden, um sich mit Flachbildschirmen und USB-Sticks einzudecken.
Mit dem Hauptmieter „Saturn“ wurde das Geschäftshaus „Die Mitte“ eingeweiht, das die letzte offene Platzkante des einst so zugigen Alex schließt. Der Entwurf stammt von dem Düsseldorfer Büro RKW (siehe BauNetz-Meldung zum Richtfest vom 18. Juni 2008). Der Elektronik-Fachmarkt „Saturn“ residiert auf 9.000 der insgesamt 17.500 Quadratmetern Einzelhandelsfläche, verteilt auf vier Geschosse.
Die texanische Grundstücksentwicklungsgesellschaft Hines investierte rund 100 Millionen Euro in das Projekt.
Kürzlich wurden in Berlin nun auch die Pläne für das in dem Masterplan von Hans Kollhoff für dieses Areal vorgesehene Hochhaus vorgestellt. Die entsprechende Grundfläche von 1.400 Quadratmetern wird jedoch frühestens 2011 mit einem 150 Meter hohen Hotel- und Appartementhochhaus bebaut werden.
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Kristien Ring | 30.03.2009 10:14 Uhrdon't be so critical
I do miss any kind of comment on the architecture here. I walk over Alexander Platz every day and was very sceptical of the development of the Kaufhof and especiall sad about the removal of the former facade. Now, in retrospect, this renovation works well in many respects. - especially in compareson to the new building. The cubature and material of the building work together nicely with the behrens buildings and forms a necessary edge to the plaza. The Alexanderplatz indeed needed a border to the north east edge as well. This is (was) an all-important site that should form a defining edge to the plaza but also define the streetscapes on the other sides and relate to the important surrounding buildings. (Haus des Lehrers, the Behrens buildings and the Forum/Park-Inn Hotel) I can't imagine a poorer solution to this important site. The cubature of the building, the materials and division of the facade, the relation to the neighbors and even the sinage on the building. All disapointing. Another building in a long row of atrocities between the Rathaus and Karl-Marx Allee. Another missed chance for Berlin-Mitte.