Ein Härtling aus Utah, da wäre die richtige Assoziation eine Zigarettenwerbung aus den Neunzigern: kernige Cowboys vor einer der roten Felsformationen im Monument Valley. Der New Yorker Architekt Thomas Phifer arbeitet jedoch an einer Umdeutung dieses Bildes. Sein neues Gerichtsgebäude in Salt Lake City, ein silberner Würfel unter dem gleißenden Licht  der Wüstenstadt, bezieht sich ebenfalls auf diese sogenannten Einzelberge. Mit seiner monumentalen Primärform ahmt er sie nach, um einen metaphorischen Rahmen für ein unabhängiges und egalitäres Justizsystem zu finden.

Der Neubau, der durch einen kleinen öffentlichen Park vom Bestandsgebäude isoliert wird, zeigt sich mit seiner scheinbar geschlossenen Fassade zwar undurchdringlich, jedoch nicht im eigentlichen Sinne abweisend. Eher wirkt der Würfel seiner Umgebung enthoben, so als stehe er über den Dingen, was ja auch zu einem Gerichtsgebäude passt.

Immerhin zehn Stockwerke umfasst das Gebäude, bei einer Seitenlänge von 28 und einer Höhe von 40 Metern handelt es sich also um ein stattliches Volumen. Auf 37.000 Quadratmetern stehen zehn Gerichtssäle zur Verfügung, die durch Büros und öffentliche Wartebereiche ergänzt werden.

Erschlossen wird das Gebäude mittels eines einfachen Einschnitts in der Fassade, der in ein dreistöckiges Foyer führt. Dort folgt die eigentliche architektonische Überraschung, denn hinter den Aluminiumlamellen ist die Fassade nicht blind, sondern großzügig verglast. Das gleißende Licht der Wüste ergießt sich damit auch ins Innere, was allerdings die Begegnung mit Justitia leicht zu einer flirrend-surrealen Erfahrung werden lässt. (sb)

Fotos: Scott Frances

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Für sein United States Courthouse erhielt Thomas Phifer übrigens auch einen Ehrenpreis bei der diesjährigen Ausgabe der AIA Awards.

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