120 Jahre ist der Dortmunder Hafen mittlerweile alt, da tut eine Frischzellenkur not. Daher soll – wie andernorts längst Realität – nun auch in Dortmund die ursprüngliche Hafennutzung zumindest teilweise Wohnen und Arbeiten weichen. Im Ostteil des größten Kanalhafens Europas will die Stadt ein neues Viertel entwickeln: das Hafenquartier Speicherstraße. Es ist mit einer Gesamtfläche von rund 13,5 Hektar eines der wichtigsten städtebaulichen Projekte Dortmunds und soll in fünf Jahren bereits zu großen Teilen fertiggestellt sein.
Während im Norden vornehmlich Neubauten geplant sind – den zugehörigen Wettbewerb konnte COBE kürzlich für sich entscheiden – soll es im südlichen Abschnitt in erster Linie um den Umbau bestehender Speicherhäuser gehen. In einem Interessenbekundungsverfahren für das Objekt Speicherstraße 10–20 konnten sich dabei Gerber Architekten aus Dortmund, die auch am Wettbewerb für das nördliche Areal teilgenommen hatten, mit ihrem Entwurf durchsetzen.
In dem ehemaligen Lager- und Silogebäude soll ein Gründungs- und Innovationscampus realisiert werden. Gründer*innen und Start-ups können sich hier beraten lassen, außerdem werden Büros, Arbeits- und Freizeitmöglichkeiten sowie Gastronomie entstehen. Äußerlich soll der industrielle Charakter des Gebäudeensembles weitgehend gewahrt werden. Auch die Getreidesilos – im Eventbereich als Deckenelemente sichtbar – und Anlieferungsrampen bleiben als historische Relikte erhalten. Diese lassen sich vor allem im gastronomischen Bereich in den Entwurf integrieren, so die Architekt*innen.
Eine öffentlich zugängliche Passage läuft künftig quer durch das Gebäude, um Stadt und Hafen näher zusammenzubringen. Oberhalb der verglasten Passage wird die sogenannte Agora platziert – ein zentraler Veranstaltungsraum, von dem aus dank Glasdach und Luftgeschosse der Blick bis in den Himmel reicht. Die Bestandsfenster sollen vergrößert und das Siloensemble im Osten zusätzlich um einem Büroneubau erweitert werden. (kat)
Auf Karte zeigen:
Google Maps