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16.12.2024
Forum für Geowissenschaften
Gerber Architekten planen Fakultätsgebäude in München
Bislang sind die verschiedenen Forschungsbereiche der Geo- und Umweltwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) über das Stadtgebiet verteilt. Das soll sich bald ändern. Zwischen Theresienwiese und Sendlinger Tor entsteht ein Neubau, der sie künftig vereint. Auch Teile der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns sollen hier eine neue Heimat finden. Geplant wird das Campusgebäude mit einer Bruttogrundfläche von 32.330 Quadratmetern von Gerber Architekten. Der Entwurf des Dortmunder Büros hatte den zweiten Platz in einem 2017 ausgelobten, offenen zweiphasigen Wettbewerb belegt und den Zuschlag erhalten.
Nachdem der Bestand auf dem Grundstück an der Schillerstraße abgebrochen und eine Schadstoffsanierung abgeschlossen wurde, erfolgte im September 2024 der Spatenstich für das Projekt. Es soll 2029/30 fertiggestellt werden und dann die fünf LMU-Disziplinen Geologie, Paläontologie und Geobiologie, Mineralogie und Petrologie, Kristallographie sowie Geophysik aufnehmen. Rund 520 Studierende und 140 Wissenschaftler*innen sollen hier forschen können.
Die geowissenschaftlichen Staatssammlungen ergänzen den interdisziplinären Standort, der als „Schaufenster der Wissenschaft“ konzipiert ist. Neben Lehre und Forschung soll mit Sammlungspräsentationen, Wechselausstellungen, Workshops, Führungen und Vorträgen ein Fokus auf öffentliche Vermittlung gelegt werden. Dafür stehen circa 1.600 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung.
Auf die komplexe städtebauliche Situation unweit des Anatomie-Gebäudes der LMU aus dem frühen 20. Jahrhundert reagiert der Entwurf mit einem skulpturalen Baukörper, der an die Bebauung im Norden und an einen Institutsbau der LMU an der Pettenkoferstraße anschließt. Er durchbricht die Blockrandbebauung mit einer U-förmig nach innen gestülpten Kubatur.
Die massiv wirkende, durch horizontale Fensterbänder strukturierte Natursteinfassade aus hellgrauem Mainsandstein wird im Bereich der Einstülpung mit einer verglasten Halle zum Stadtraum hin geöffnet. Sie soll als öffentliches Forum fungieren. Durch den Rücksprung des Entrées entsteht ein Vorplatz, von dem aus Passant*innen wie durch ein Schaufenster Einblick in die hier geplante Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche haben.
Das Raumprogramm ist auf einer Nutzfläche von rund 17.000 Quadratmetern angeordnet. Es umfasst Labore der Sicherheitsstufe S1 und S2, Büro- und Verwaltungsflächen, Werkstätten für die Gesteinsaufbereitung und Lager für Kristalle und Versteinerungen, eine erschütterungsfreie Mikroskopie, einen Windkanal und eine Bibliothek. Außerdem wird der Bau ein „Boom-Lab“ beherbergen – einen 13 Meter hohen Schacht, in dem Vulkanausbrüche simuliert werden können. (da)
Zum Thema:
Der Baufortschritt kann hier verfolgt werden: www.neubaugeowissenschaften.de
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