Im Hamburger Stadtteil Bergedorf verteilten sich die Räumlichkeiten zweier Schulen auf insgesamt 17 Bauten. Weder diese Streuung noch eine Sanierung erschienen sinnvoll, weshalb die Stadt einen einstufigen anonymen Wettbewerb für die Vorentwurfsplanung zweier Neubauten und eines gemeinsamen Forums ausgeschrieben hatte. Unter den zehn teilnehmenden Teams konnte sich das Dortmunder Büro Gerber Architekten als Gewinner durchsetzen.
Die Jury unter Vorsitz von Bernhard Winking vergab folgende Platzierungen:
Gerber Architekten sehen für ihre Neuordnung des Areals drei Baukörper vor, die so angeordnet sind, dass zwischen ihnen eindeutige und gut nutzbare Freiräume als Vorplatz und Pausenhof entstehen. Alle Gebäude werden einheitlich in Klinker mit verschiedenen Farbnuancen gebaut. Das mittig gelegene Forum öffnet sich nach drei Seiten. Hier sind neben den Klassen 9 bis 12, die sich ringförmig nach außen orientieren, auch Aufenthaltsklassen und Computerräume (zum ruhigeren Innenhof gelegen) und die Verwaltung untergebracht. Ein umlaufendes Foyer verbindet alle Bereiche auf kurzen Wegen miteinander. Die Räume können flexibel aufgeteilt werden und auch auf zukünftige Anforderungen reagieren. Die Klassen 5 bis 8 erhalten ein eigenes Gebäude.
Das Freiraumkonzept stammt ebenfalls von Gerber Architekten. Sie behandeln die Grünflächen wie einen Park mit hölzernen Sitzmöglichkeiten, hellen Sandwegen und ockerfarbenen Belägen, die sich bis in die Foyers hineinziehen und damit große zusammenhängende Flächen ergeben. Außerdem wird eine Verbindung zur (bestehenden) Sporthalle hergestellt. Innenhöfe können als „grüne Klassenzimmer“ genutzt werden.
Die Jury lobte ausdrücklich das gute Zusammenspiel der drei Gebäude, die gleichzeitig durch unterschiedliche Fensterformate eine eigene Adressbildung ermöglichen. Dem Vorschlag wird ein „differenziertes Raumgeflecht“ bescheinigt; die Bildung einzelner Bauabschnitte sei sehr gut gelöst. Insgesamt kommt das Preisgericht zu dem Urteil: „Der Entwurf überzeugt in seiner klaren Haltung, mit wenigen, ruhigen Baukörpern auf den heterogenen Bestand zu reagieren.“
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