Zwischen Boulevard Périphérique und dem Pariser Stadtwald „Bois de Vincennes“ liegt das Nationale Geografische Institut (IGN). Der Nachbarbau zum Hauptquartier des staatlichen Wetterdienstes Météo France wurde kürzlich durch einen Neubau von Architecture Patrick Mauger ersetzt. IGN und Météo verbindet nun ein „Garten der Dünen und Winde“. Restaurant und Kantine werden durch begrünte Dächer Teil der kubistisch inspirierten Erholungslandschaft. Beide Institutionen teilen sich zudem die Erste-Hilfe-Station sowie Mediathek, Musik- und Kunstsäle und drei Sporthallen.
Die Betonkonstruktion des Météo-Bestandsbaus wurde erhalten und neu verkleidet. Die neuen Büros und Werkstätten des IGN befinden sich im neuen Stahlskelettbau. Die Flure im kompakten Riegel nehmen die Servicefunktionen auf. So wird das Verhältnis von Fassadenfläche und Nutzfläche optimiert. Insgesamt 535 vorgefertigte Module aus Fichtenholz sorgen je nach Fassadenausrichtung und Jahreszeit für „angepasstes natürliches Licht“. Die einheitlichen Rahmen mit doppelter Geschosshöhe und 1,40 Meter Breite sind je nach Funktion mit Fensterflächen, Lüftungsklappen und reflektierenden Stahlpaneelen ausgestattet.
Das neue Geowissenschaftliche Zentrum nutzt ein Energiekonzept, das mit eben jenen Gesetzen der Natur arbeitet, die der Disziplin zugrunde liegen. Ein passives Belüftungssystem mit „thermischem Schornstein“ in Verbindung mit Geothermie und Energierückgewinnungsmethoden ermöglicht nach Angaben der Architekten eine Reduktion des CO2-Ausstoßes um 50 Prozent gegenüber dem Altbau. Die umfangreiche Begrünung trägt zu dieser Rechnung bei. In der Pause auf der Loggia können die Forscher auch den Blick von oben auf den Garten genießen. (dd)
Fotos: Michel Denancé
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