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23.01.2023
Mehr Küchenraum in Arlesheim
Genossenschaftliche Sanierung von Studio Balthasar Wirz
Der Wolfmattweg ist eine kleine Sackgasse in der Gemeinde Arlesheim südlich von Basel. Hier stehen mehrere zweigeschossige Wohnbauten aus den 50er Jahren. Als sie in Zeiten der Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg von Arlesheimer Handwerkern gebaut wurden, ging es weniger um Komfort als vielmehr um eine Behausung an sich. Mit der Sanierung im Auftrag der Wohngenossenschaft Wolfmatten, Arlesheim BL hat sie das Basler Studio Balthasar Wirz nun an die neue Zeit angepasst.
Die Typologie ist einfach: Sechs Doppelhäuser beherbergen insgesamt zwölf typengleiche Wohnungen mit jeweils 3,5 Zimmern. Ursprünglich waren sie für Personen des öffentlichen Dienstes gebaut worden. 1949 hatte sie die Genossenschaft gekauft. Die Architekt*innen bekamen die Aufgabe, die Wohnungen zu vergrößern, für Familien besser nutzbar zu machen und den Bestand zu sanieren.
Nach einem langen Austauschprozess inklusive Workshops mit Vorstand und Bewohnenden konnten sich die beteiligten Parteien auf Anbauten einigen, die die Küchen zu einer geräumigen Wohnküche vergrößern. Dies geschah durch sechs zweigeschossige Volumen aus vorgefertigten Holzelementen, die auf vier Schraubfundamenten ruhen. Bestand und Anbauten erhielten eine neue Fassade mit einer vertikalen, mit Schlammfarbe behandelten Holzlattung, die Alt und Neu zu einer Einheit zusammenfügt.
Weil ein Aushub nicht notwendig war, blieb die Bauzeit gering, und alle konnten während des Umbaus in ihren Wohnungen bleiben. Die Bewohnerschaft wurde bei Entscheidungsprozessen immer wieder einbezogen, so etwa bei der Farbwahl der Küchenfronten entpsrechend eines Farbkonzepts. Auch die erschwinglichen Wohnkonditionen konnten beibehalten werden. Insgesamt belief sich die Sanierung der 930 Quadratmeter Wohnfläche auf 2.3 Millionen Schweizer Franken. (lb)
Fotos: Kambiz Shafei
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