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05.03.2021

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Baustelle Chancengleichheit

Gender Pay Gap in der Architektur


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Am Montag ist Internationaler Frauentag. Deshalb melden sich derzeit verstärkt Initiativen zu Wort, die die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern beenden wollen. Die Planer*innenszene gehört nicht unbedingt zu den Vorreitern in der Sache. Endlich scheint sich jedoch auch hier mehr zu bewegen.

Von Friederike Meyer

Es beginnt bei Namensänderungen. So nennt sich der BDA beispielsweise seit einiger Zeit „Bund Deutscher Architektinnen und Architekten“. Auch die ersten Architekturbüros ziehen nach, etwa Gruber + Popp Architekt:innen aus Berlin, die mit veränderter Bezeichnung Zeichen setzen möchten. Es geht weiter mit dem Festival Women in Architecture Berlin 2021, das im Juni erstmals stattfinden soll. Die Bewegung zeigt sich auch in der verschärften Diskussion um den Gender Pay Gap in der Architektur. Nicht zuletzt fällt der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit von Frauen und Männern – der Equal Pay Day – in diesem Jahr in Deutschland auf den 10. März und schafft zusätzliche Aufmerksamkeit für das Thema.

Zum ersten Mal hat die Bundesarchitektenkammer (BAK) in diesem Jahr auf der Datenbasis ihrer zweijährlichen Befragung aller Kammermitglieder eine Sonderauswertung zu Gehalt, Geschlecht und Arbeitsplatzparametern erstellt. Die Gehaltsvergleiche von 9.355 angestellten Architekt*innen und Stadtplaner*innen zu ihren Gehältern im Jahr 2019 zeigten, dass es nach wie vor gravierende Unterschiede gibt. Da Frauen deutlich häufiger als Männer teilzeittätig sind, verglich man unter anderem Stundenlöhne statt Jahresgehälter. Während angestellte Architekten 2019 im Mittel 33 Euro pro Stunde erhielten, waren es bei den Architektinnen 28 Euro. Zum Teil erklärt sich die Gehaltslücke daraus, dass Frauen häufiger in Architektur- und Stadtplanungsbüros angestellt sind, während Männer häufiger in der gewerblichen Wirtschaft (etwa im Baugewerbe oder im Grundstücks- und Wohnungswesen) arbeiten, wo höhere Stundenlöhne gezahlt werden.

Die statistische Analyse zeigt aber deutlich, dass es am Arbeitsmarkt auch dann eine Gehaltslücke gibt, wenn sich Frauen und Männer in lohnrelevanten Merkmalen wie Arbeitsumfang, Berufserfahrung, Größe und Art des Arbeitgebers sowie Position im Unternehmen nicht unterscheiden. Außerdem bestätigt die Untersuchung: Frauen sind weiterhin deutlich seltener als Männer in leitender Funktion angestellt.

Für mehr Chancengleichheit setzt sich nicht nur die Projektgruppe Chancengleichheit der BAK ein. Architekt*innen und Bauingenieur*innen arbeiten inzwischen auch auf europäischer Ebene zusammen. Die vom Erasmus-Programm der Europäischen Union kofinanzierte Intitiative YesWePlan! verbindet Projektpartner*innen aus Deutschland, Frankreich, Österreich, Slowenien und Spanien mit dem Ziel, die Kluft zwischen den Geschlechtern im Bereich Architektur und Bauingenieurwesen zu schließen. Sie unterstützt Frauen durch Schulungs- und Beratungsprogramme und erarbeitet mit Hilfe von Länderanalysen, Best Practice Transfers und einem Career Tracking System Empfehlungen, die sich an Politik, Berufsvertretungen und Lehre richten.

Wegweisende Nachrichten kommen derweil von der EU-Kommission. Entsprechend einem gestern vorgelegten Vorschlag sollen Arbeitgeber*innen künftig zu mehr Lohntransparenz verpflichtet werden. Außerdem sollen Betroffene einfacher Zugang zu juristischen Mitteln bekommen, um sich aktiv gegen Ungleichbehandlung wehren zu können. „Gleiche Arbeit verdient gleiches Entgelt.“, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Arbeitnehmerinnen müssten wissen, ob ihre Arbeitgeber sie fair behandeln. Sollte dies nicht der Fall sein, müssten sie sich juristisch zur Wehr setzen können und das bekommen, was ihnen zusteht, so die Präsidentin weiter.

Dass theoretisch derzeit jede Einzelne juristisch durchsetzen muss, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, zeigt die ZDF-Investigativjournalistin Birte Meier. Im vergangenen Jahr hat sie vor dem Bundesarbeitsgericht erstritten, dass auch arbeitnehmerähnliche und freie Mitarbeiterinnen Auskünfte über die Gehälter ihrer Kolleg*innen erhalten dürfen – und dass das entsprechende EU-Recht, das in dieser Hinsicht für Frauen vorteilhafter ist, auch in Deutschland gilt. Was nach einem Detail klingt, ist ein riesiger Schritt für die Durchsetzung des Rechts auf angemessene Bezahlung und sollte jeder Frau Mut machen, aktiv zu werden.

Seit 2019 ist Berlin das einzige Bundesland, in dem der 8. März als gesetzlicher Feiertag gilt. Der nächste BauNetz-Newsletter erscheint deshalb erst am Dienstag!


Zum Thema:

Zum Thema erschien Baunetzwoche#497 „Wenn Frauen bauen“.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

24

a.ka.sti | 10.03.2021 16:09 Uhr

Mehr Frauen in den Baunetzblog

@STPH
Das liegt daran, dass wir Frauen, wenn wir denn dann unsere - geringer bezahlte - Arbeit getan haben (einschließlich der branchenüblichen Überstunden, die es, tatsächlich, auch im Öffentlichen Dienst in diesem Fachbereich zuhauf gibt...), nach Hause kommen und uns um Kind, Kegel und Haushalt kümmern, statt um schöne oder auch nicht so schöne Architektur ;-)

23

STPH | 10.03.2021 13:30 Uhr

mehr Frauen in den Baunetzblog


wünsch ich mir. Wieso ist das hier eine weitgehende Männerdomäne. Woran liegt das?

Als Frage an die Frauen

22

solong | 10.03.2021 12:40 Uhr

besagte freundin

... das ist wohl sehr individuell ... habe hier nur mal exemplarisch ... zwei schon ... recht allgemein sichtbare ... parameter beschrieben ... wertschätzung der arbeit ist eine der wichtigsten motivationspunkte ... und leider sehr schwierig im tagesgeschäft das immer entsprechend wichtig im fokus zu halten ... das ist aber keineswegs nur ein thema im bereich der "m/w/d" ... als jemand der auch die ganz schwierigen jahre der bauwirtschaft mitgemacht hat ... zu entsprechenden konditionen ... ist die letzten jahre die situation doch eine ganz andere ... fachkräftemangel ... daher hohe einstiegsgehälter ... wo einem als erfahrenen ... dann auch schonmal der zweifel an der angemessenheit der eigenen vergütung kommen ... und wertschätzung ... statt der ewige hinweis auf die billigen kräfte aus den ostblockstaaten ... da ist das die letzten 8 jahre doch schon ein "ponyhof" ... zumal es ja auch täglich viele stellenangebote gibt ... leider muss man im täglichen umgang feststellen, dass doch erstaunlich viele, gerade der jüngeren kollegen probleme damit haben, wenn frauen in der gleichen position oder höher gestellt sind ... wird kaum offen zugegeben ... ist aber situativ immer wieder feststellbar ... wirklich traurig ... großes problem der "mittelmäßigen" ...

21

Stefan Frischauf | 10.03.2021 04:22 Uhr

Solidarität

Liebe Kollegen Architekten,
was Ihr hier beschreibt, insbes. @claus und @besagte Freundin, das ist leider die Regel, nicht die Ausnahme. Nicht nur in unserem Job gibt's einen "Fehler im System". Ihr, die Ihr vielleicht etwas jünger seid, denkt vielleicht, Ihr wäret damit alleine. Aber fragt einmal manchen Handwerker auf Euren Baustellen, was Preiskämpfe etwa im Zuge von / seit dominierenden GU-Ausschreibungen mit seinem / ihrem Betrieb gemacht hat. Fragt den Industriearbeiter bei VW am Band, was Diesel-Gate und Roboterisierung seiner Arbeit für ihn und seine Familie bedeutet haben. Fragt die LehrerInnen und ErzieherInnen Eurer Kinder über "Work-Life.Balance". Lauscht den Worten der KrankenpflegerInnen zu ihrem "systemrelevanten" Job im Zuge der Privatisierung des Krankenhauswesens, dem Arzt, der seinerzeit daran dachte, Menschen zu heilen in diesem Prozess. Dem Flüchtling aus wer weiß welchem Kriegsgebiet, der sein Leben lang "ehrliche Arbeit" geleistet hat, irgendwann hoffte, hier ein besseres Leben, mehr Sicherheit für sich und seine Liebsten zu finden und nun als Kurier / Fahrer für Amazon etc. irgendwie überlebt. Getrennt von seiner Familie, weil die Ämter ihm das auferlegt haben, nachdem die Verzweiflung zu "häuslicher Gewalt" allzu häufig von beiden Seiten geführt hat.
"Teile und Herrsche" ist der wichtigste Duktus in diesem faulen System. Und @ixamotto: einmal mehr haben Sie Recht: Kammern und Verbände sind da alleine "Elitenverbände", sie erfüllen da in keinster Weise gewerkschaftliche Aufgaben. Überhaupt: an Themen, wie sie hier erörtert werden besteht kein Interesse. Also bestehen sie fort. Sozusagen "Naturgesetz".
Betrachtet aber andererseits exemplarisch alleine die Sprache und ihren Gebrauch, in dem wir hier gefangen sind: 1998 hat Richard Sennett "The Corrosion of Character" geschrieben. Im Deutschen wird der Titel zu "Der flexible Mensch" weichgespült. Wenn es uns gar verboten ist, mit starken Bildern unseren Zustand und den Zustand von Brüdern und Schwestern (sorry, ich habe mit vielen gläubigen Menschen an manchem Ort gelebt und gearbeitet) zu beschreiben, was ist dann ein solches System noch? Auch einfach in seiner staatstheoretischen Definition: Monarchie, Oligarchie, Tyrannis, Demokratie?
Wie dem auch sei: Solidarität, und dazu gehört auch diese Aussprache hier ist unsere einzige Chance. Auch mit den vielen, die jetzt in der nach der Pandemie benannten Rezession ihre Existenzgrundlagen verlieren. Denn das ist das Wesentliche: verliert nicht den Blick über den Tellerrand beim Betrachten eigenen Leids.

20

claus | 09.03.2021 22:20 Uhr

klassenkampf von oben

@Ixamotto: klar, das ist offensichtlich aus dem onlineseminar "klassenkampf von oben, wie spalte ich meine belegschaft". Fast rührend, wie naiv arbeitgeber sein können. Wir sprechen im team sehr offen über solche sachen, ich bin mir aber bewusst, dass das nicht die regel ist.

@solong: ganz nett wie sie hier ihren steinzeitchauvinismus zur schau stellen. ich dache ja immer, dass ihre pünktchen irgendein rhetorischer trick sein sollen, aber vielleicht handelt es sich lediglich alterstatterigkeit. Was sie aber ganz gut zur schau stellen ist ein klassisches arbeitgeberargument nach dem motto "ach die 200 euro, jetzt haben sie sich mal nicht so."

250 € jeden monat über 30 jahre angelegt, sind bei einer moderaten aktienrendite p.a. von 5% etwas über 200.000 € und sein wir mal ehrlich: am ende ist es die frage, ob die kohle auf dem eigenen konto liegt oder auf dem des arbeitgebers. Aber ach, nun haben sie sich mal nicht so – vom respekt vor der arbeit ganz zu schweigen...

@kammerargumenten: ich mag solche wir-gegen-die-debatten eigentlich nicht, aber die zeiten haben sich gewandelt. vor 30 jahren, als fast alle wettbewerbe offen waren und man weniger probleme hatte sich selbstständig zu machen, waren solche gedanken relativ egal. In einer zeit wo die meisten architekten ein großteil ihres arbeitslebens als angestellte verbringen werden, liegt die sache in meinen augen aber etwas anders. Und ich sehe die architektenkammern als berufsständige vereinigungen in der pflicht auch etwas für den großteil ihrer beitragszahler zu tun. Das wird in den jetzigen strukturen sicher nicht funktionieren, da die kammern aber auf demokratischen prinzipien aufbauen, kann man versuchen das ändern...

19

besagte freundin | 09.03.2021 20:34 Uhr

@solong

Hallo Solong,
sehr gerne lese ich deine Kommentare... sie erheitern mich... schön, dass du weißt, was... und wie viel... eine Frau braucht!
Am Ende hast du doch ganz richtig verstanden: Es geht um Wertschätzung! Ich (und meine Kolleginnen) mache die gleiche Arbeit, arbeite die gleichen Stunden, liefere die gleiche Qualität und bekomme weniger. Die Zahl ist mir dabei egal, hier geht es ums Prinzip! Was soll das? Woher diese Logik? Warum wird meine Arbeit weniger gewertet?
Und stell dir vor, gekündigt und gewechselt habe ich auch, genauso oft wie mein Freund. Und rate mal: In jedem neuen Büro geht das Spiel von vorne los.
Da ist ein ganz großer Fehler im System!

18

ixamotto | 09.03.2021 18:45 Uhr

@solong

Hast ... Du --- einen Algorithmus,,, der Dir Deine Phrasen programmiert, oder denkst Du Dir den Quatsch selbst aus?

17

solong | 09.03.2021 13:54 Uhr

... der sachverhalt ... bewegt euch ...

... mein gott wie lange diese diskussion schon "durchs dorf getrieben wird" ... 500 euro brutto = 250 euro netto weniger für die freundin .... eine frau braucht deutlich weniger "gepflegte getränke" + teurer "blutiges beef" ... also hat sie doch unter betrachtung aller faktoren gleich viel zum leben + zu dem den großen vorteil des längeren lebens ...
... vergesst betriebsratbildung ... dauert viel zu lange ... bewegt euch ... wenn ihr gut und erfahren seid ... einfach auf eine der vielen offenen jobs bewerben + kündigen ... da bewegen sich dann auf einem mal "unverückbare berge" ... also lange "schmerzhafte" lebenserfahrung ... anerkennung + nennenswerte gehaltserhöhung funktioniert eigentlich nur ... wenn man sich neu orrientiert und zumindest mal ein halbes jahr aus "dem laden rausbewegt ... der mensch weiß die dinge ja immer erst zuschätzen wenn sie weg sind ...

16

ixamotto | 09.03.2021 12:12 Uhr

@claus

Deine Geschichte mit dem Lohngefälle zwischen Deiner weiblichen Kollegin und Dir, und dessen Begründung seitens des Arbeitgebers verdeutlicht eine klassische Arbeitgeberstrategie: Hier werden weibliche Angestellte sozusagen als Drohkulisse in Anschlag gebracht, um Lohnkosten niedrig zu halten zu können und Debatten um angemessene Löhne quasi im Keim zu ersticken. So nach dem Motto: "Sei dankbar! Bleib bescheiden! Denn wenn Dir dein Gehalt nicht passt, ersetz ich Dich durch eine günstigere Frau."

Das Beispiel zeigt auch sehr konkret, wie versucht wird, Belegschaften zu spalten, und es zeigt ganz grundsätzlich, dass Sexismus oftmals wenig mit Sex, aber immer etwas mit der Beibehaltung der Verteilung von Macht- und Kapitalressourcen zu tun hat. Dagegen könnt Ihr Euch nur wehren, wenn Ihr solidarisch agiert und Euch (seid Ihr genügend Angestellte?) über einen Betriebsrat und am besten gewerkschaftlich organisiert.

Die Kammer könnt Ihr vergessen. Die vertritt nach meiner Erfahrung vor allem Arbeitgeber*innen-Interessen und da kann es dann schon mal gut sein - wie Dein Beispiel eben deutlich macht - dass dazu auch die Aufrechterhaltung eines Gender Pay Gap gehört.

15

real | 09.03.2021 10:52 Uhr

talk

Es muss sich schnellstmöglich etwas ändern.

Gehälter zwischen w und m anpassen und nach oben korrigieren.
Die kreative Denkweise etwas mehr in Richtung der wirtschaftlichen.

PS: an alle Praktikanten. Nicht in die vermeintlich tollen Büros gehen und dafür keinen Cent erhalten.

14

claus | 09.03.2021 10:24 Uhr

korrektur

in der hektik des arbeitsweges ist mir ein kleiner fehler unterlaufen: das lohngefälle zwischen meiner freundin und mir liegt bei 500 € brutto nicht netto ;) ...was es aber nicht wirklich weniger skandalös macht...

13

claus | 09.03.2021 08:52 Uhr

lohnunlücken und lobbyvereine

Meine freundin und ich haben im selben jahr, an der selben uni unsere abschlüsse gemacht, sie hat mehr studienbegleitende berufsbegleitung gesammelt als ich und ist in vielen punkten professioneller. Wir haben zeitgleich zu arbeiten angefangen, hatten damals kein kind und haben in büros ähnlicher größe und von ähnlichem anspruch an die architektur gearbeitet.

Abgesehen von einer phase von einem halben jahr nach einem jobwechsel habe ich immer mehr verdient als sie, mittlerweile ist unser lohngefälle bei 500€ netto.

Eine arbeitskollegin, die im prinzip dasselbe macht wie ich und im selben projekt arbeitet, verdient 400 € weniger. Auch merkwürdig, auf nachfrage bei unserem arbeitgeber, erzählte der, dass ich eigentlich zuviel verdienen würde.

Da sich lohngerechtigkeit kaum individuell erkämpfen lässt, sollten wir bei den nächsten kammerwahlen genau auf die kandidierenden achten und änderungen einfordern.

@peter sicher hast du recht, aber es kann doch nicht sein, dass ich als angestellter architekt jedes jahr geld an einen lobbyverein überweise, der mich nicht vertritt, bzw. bestenfalls empfehlungen ausspricht...

12

STPH | 09.03.2021 08:11 Uhr

Problem extreme Männergesellschaften


Die Situation für Frauen verbessert sich nicht nur erst langsam, sondern sie wird von hinten wieder aufgerollt durch Männergesellschaften. Ein Problem, was sich hier erst auswächst und das als Vorbild sogar Schule macht. Diese Frauen zu befreien muss in die Forderungen mit aufgenommen werden. Ja in die Mitte gestellt werden.

Auch global gesehen sind Männergesellschaften auf dem Vormarsch und da muss von uns dagegengehalten werden. Sind Männergesellschaften etwa Verfassungswidrig?

Gutes Motto: Bei Männergesellschaften, immer die Frauen.

11

Stefan Frischauf | 09.03.2021 07:28 Uhr

Gender-Debatten

Eigentlich ein Unding, dass es solcher Debatten bedarf. Gleiche Bezahlung für gleiche Leistung und gleiche Einsatzbereitschaft sollte eine Selbstverständlichkeit sein für eine demokratisch strukturierte Gesellschaft und deren Heim- und Arbeitswelten. Zumal in Anbetracht von Art. 1 GG und der Unantastbarkeit der Menschenwürde darin.
Wie immer werden aber solche Debatten in D besonders krampfig geführt. Das gilt nicht für Sie, werte Friederike Meyer, sondern für Amtsträger und Funktionäre. Denn die bestimmen ja letztlich die Spielregeln.
Eine Baustelle ist ein Spielplatz für alle Gewerke. Und da hält man sich die Spielverderber vom Leibe. Die können und wollen ja auch keinen Plan vom Spaß der Förmchenbanden haben.
Will sagen: Architektur und Bauen ist etwas viel zu existentielles, als dass man es den Funktionären und anderen "Eliten" überlassen sollte. Da bedarf es viel dezidierterer Formen der Partizipation und Mitwirkung als es die (Schein-)Organe der Mitbestimmung ohne wirklichen Biss bieten.
Wie so oft ziele ich auch hier auf einen wirklichen "Systemumbau", einen Wandel, den wir brauchen für den Aufbau einer demokratischen Gesellschaft in einem ebensolchen Staat. Zumal in solchen Zeiten. Es stinkt da nicht nur in Dänemark, um es mit Hamlet zu sagen. In D einmal mehr ganz besonders. Und mir ist völlig gleich, was jetzt wieder manche professionellen "Bedenkenträger" und "Abwiegler" dazu sagen.
Viel Spaß auf den Spielplätzen heute jedenfalls den Profis und den Amateuren hier. Von denen ja viele eher "unterbezahlte Genies" sind. Ob männlich oder weiblich oder human of any color or nation: wtf.

10

peter | 08.03.2021 15:40 Uhr

die architektenkammer

kümmert sich leider einen sch"%§$& um solche sachen.

9

auch ein | 08.03.2021 14:14 Uhr

architekt

@No. 4

wenn das so direkt vergleichbar war, wo war die begründung?
haben sie sie eingefordert?
wenn nein, warum nicht?

haben sie kind(er)? hatten sie dadurch pause(n) ?


8

auch ein | 08.03.2021 13:43 Uhr

architekt

arcgument ist ja immer, dass man auch die fehlzeiten durch mutterschutz und das freihalten des arbeitsplatzes mitfinanziert.
das ist sicher richtig.

das es sinnvoll ist bleibt zu bezweifeln.

nach erfahrungen in D, wo immer "der letzte" gehen musste bei weniger arbeit (ob frau oder mann) halte ich den kündigungsschutz in grossen teilen als veraltet.

in CH ist es anders, härter, aber auch vergleichbarer.

7

auch ein | 08.03.2021 13:41 Uhr

architekt

eigentlich sollten sich Architektenkammern als Vertreter der Mitglieder (und nicht nur der Büroinhaber) drum kümmern, dass nicht nur der Gender-Gap ausgeglichen wird sondern dass endlich seriöse Löhne MIT Überstundenausgleich bezahlt werden.
Oder eben analog der Standesvertretung der handwerken sich drum kümmern, dass kein unsinniger WIldwuchs geschieht. Es gibt halt schon viele Büros die sich nicht selbst tragen. Es sei ihnen gegönnt, verfälscht aber doch sehr das Bild.

6

a.ka.sti | 08.03.2021 11:28 Uhr

gender pay gap

@ ixamotto: Danke!!!
@ auch eine Architektin: Das kann ich so unterschreiben!

Nach über 20 Jahren in freien Büros gebe ich zu, dass ich es als eine Art Befreiung empfinde, dass ich mich nach meinem Wechsel in den Öffentlichen Dienst nicht mehr über ungleiche Bezahlung für die gleiche Arbeit ärgern muss - männliche Kollegen in derselben Entgeltgruppe wie ich erhalten dasselbe Gehalt. Klingt ganz einfach - und sollte es in freien Büros ebenso sein. Einfach selbstverständlich.

5

peter | 08.03.2021 09:08 Uhr

typen wie johann maier

sind das problem.
ist aber schön, dass sie sich immer wieder selbst demaskieren.

4

Auch eine Architektin | 07.03.2021 23:39 Uhr

gender pay gap

Für diese Erkenntnis habe ich keine wissenschaftliche Untersuchung gebraucht, habe ich es doch am eigenen Leib erfahren: Mein Mann und ich waren im gleichen Architekturbüro angestellt. Wir sind im gleichen Alter, haben im gleichen Jahr an derselben Hochschule unseren Abschluss gemacht. Wir haben im Büro ähnliche Aufgaben auf der gleichen Hierarchiestufe bearbeitet - aber unsere beiden Gehälter haben sich über die Jahre sehr unterschiedlich entwickelt, sehr zu meinem Ärger.

Wer weiß, vielleicht lag es ja daran, dass diejenigen, die darüber entschieden haben, männlich waren; Stichwort: Thomas-Phänomen.

Daher: Dieses Thema gehört unbedingt und viel mehr auf den Redaktions-Tisch. Hoffentlich war dieser Artikel nur der Startschuss.

3

Fabian Wieser | 07.03.2021 11:59 Uhr

erbärmlich.


Man braucht schon Eier aus Stahl (also nutzlose, die garantieren, dass sie keine Zukunft haben) um im Komentar zum Weltfrauentag zu fordern wir sollten hier keine Informationen über den Gender Pay Gap bekommen.

Sich damit zu brüsten selbst Teil des Problems zu sein ist dann ja fast logisch.

2

ixamotto | 07.03.2021 10:38 Uhr

@Johann Maier

Sehr viel mehr Wissenschaftlickeit bringt Ihre Aussage nicht ins Spiel: Sie und "ihre Colleagues" - höhöhö, sehr repräsentativ! Allerdings gibt es noch ein paar andere Studien als die Befragung der Architektenkammer, die Ihrer Ansicht nach daran zu leiden scheint, dass die Kammermitglieder den präpubertären Humor von Grundschülern beim Schulsport pflegen. Ein etwas erbärmlicher Versuch, den Gender Pay Gap zu leugnen, meinen sie nicht?

Nur um Ihnen und "ihren Colleagues" ein wenig Durchblick zu verschaffen: Es geht bei der ganzen Sache gar nicht um Political Correctness. Es geht um die Existenz kaum zu rechtfertigender materieller Ungleichheiten im Berufsleben - um ein konkretes Macht- und Ausbeutungsverhältnis also. Es geht um dessen soziale und ökonomische Konsequenzen - Altersarmut könnte beispielsweise dazugehören. Und es geht um die permanenten Versusche solche Verhältnisse zu bagatellisieren und dadurch aufrecht zu erhalten. Ihr Kommentar ist ein geradezu typischer Versuch dieser Art.

Architektur ist also zwangsläufig mit politischen Inhalten verknüpft - nicht weil sich das jemand aussucht, wie Sie insinuieren, sondern weil Architektur als Arbeitsfeld gesellschaftliche Verhältnisse repräsentiert und reproduziert, die sich viele Menschen eben gerade nicht ausgesucht haben.

1

Johann Maier | 06.03.2021 19:54 Uhr

PS - PC

Die Mitgliederbefragungen bei der Architektenkammer sind übrigens der Gipfel der Wissenschaftlichkeit und Seriosität. Ich gebe zu: ich habe bei jeder Frage eine unwahre Antwort gegeben. Ging meinen Colleagues auch so.
Übrigens finde ich, dass man sich entscheiden sollte, ob man Architektur mit politischen Inhalten verknüpft oder nicht. Solche sporadischen Einspieler in Sachen Political Correctness sind ein bisschen einseitig.

 
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