Der Stadtteil Trinitat Vella liegt im Norden von Barcelona und wird eingekreist von Autobahnen und Schnellstraßen, die aus und ins Stadtzentrum führen. Um die Infrastruktur des abgeschiedenen Stadtteils zu stärken, entsteht derzeit das Projekt Porta Trinitat, das Sozialeinrichtungen, Sozialwohnungen sowie Wohnraum für Senior*innen und Jugendliche miteinander verbinden soll. 2021 wurde mit dem Gemeinschaftszentrum Centre de Vida Comunitàri ein erster Baustein fertiggestellt und im Frühjahr dieses Jahres eröffnet. Geplant wurde er von dem in Barcelona ansässigen Architekturbüro Haz Arquitectura.
Auf vier Stockwerken und insgesamt 2.300 Quadratmetern sind Räumlichkeiten für mehrere Sozialeinrichtungen entstanden. Auftraggeberin ist die kommunale Gesellschaft BIMSA (Barcelona d’Infraestructures Municipals SA), die für Stadtentwicklung und Infrastrukturprojekte zuständig ist. Im Erdgeschoss des Gemeinschaftszentrums befinden sich eine Aula, der Eingangsbereich sowie daran anknüpfende Flächen, die für Ausstellungen genutzt werden können. Im ersten Geschoss sind eine Informations- und Anlaufstelle für Frauen und weitere soziale Dienste untergebracht. Schließlich finden sich im zweiten und dritten Geschoss zusätzliche Büroflächen, die von kommunalen Einrichtungen bezogen wurden.
Charakteristisch für den Bau ist die im Innenraum sichtbare Konstruktion aus Brettsperrholz sowie Stahlträgern und -stützen. Laut Architekt*innen soll die Verwendung des Materials einen Kontrast zu der stark von Verkehr geprägten Umgebung des Gemeinschaftszentrum bilden. So kamen auch für Wände und Decken Brettsperrholzplatten aus Kiefernholz zum Einsatz. Um den Energieverbrauch zu reduzieren, gruppieren sich die Räumlichkeiten des Gemeinschaftszentrums um zwei überdachte Innenhöfe, die auch zur Luftzirkulation dienen. Auf dem Dach wurden zudem Solarpaneele untergebracht, die den größten Teil der benötigten Energie gewährleisten. Die Kosten für den Bau lagen bei rund 6,7 Millionen Euro.
Trinitat Vella ist außerdem einer von mehreren Stadtteilen, in denen mithilfe des sogenannten Pla de Barris (2021–2024) Ungleichheiten in den betroffenen Bezirken abgebaut und Angebote für die Bereiche Bildung, Beschäftigung und öffentlicher Raum gefördert werden sollen. (sla)
Fotos: José Hevia, Adrìa Goula
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Dem engagierten Bauen in den Außenbezirken von Barcelona widmete sich kürzlich auch Baunetzwoche#598 „Sozial Wohnen in Barcelona“.
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