1950 wurde in Brønshøj das erste Hochhaus Kopenhagens errichtet – viel mehr Architekturgeschichtliches ließ sich über den Stadtteil im Nordwesten der dänischen Hauptstadt lange Zeit nicht sagen. Vorstädtisch geprägt grenzt Brønshøj an die weitaus bekannteren Viertel Nørrebro und Frederiksberg. Für Aufsehen sorgten dagegen andere Stadtteile Kopenhagens, Amager mit dem CopenHill von BIG, die Innenstadt mit BLOX von OMA oder das nagelneue Ørestad, für das NORD Architects eine Mehrzweckhalle entwarfen.
Das Kopenhagener Büro NORD aber hat nun auch Brønshøj zu einem Hingucker verholfen: einem Gemeindezentrum. 2015 hatten sie den Wettbewerb zur Neugestaltung desselben auf einem zentral gelegenen, weitläufigen Gelände der Kirche in Brønshøj gewonnen. Die Aufgabe: Das Gemeindezentrum sollte den Kirchhof besser an den Stadtraum anbinden, für alle Nutzer offen und einladend sein und darüber hinaus von rund 250 Pfadfindern mitgenutzt werden können.
Nachhaltigkeit spielte für den Entwurf eine große Rolle, weshalb die Architekt*innen innen wie außen auf Holz als Baumaterial setzten. Errichtet wurde das Gebäude aus sogenanntem CLT, Cross Laminated Timber, zu Deutsch Brettsperrholz. Das CLT ermöglicht große Spannweiten, die NORD für einen großzügigen, stützenfreien Hauptraum nutzten. Dieser Multifunktionsraum ist zentrales Element des zweigeschossigen Gemeindezentrums, der von kleineren Büro- und Gruppenräumen ergänzt wird. Die gesamte Linienführung des an Vorder- und Rückseite als Halbrund konzipierten Gebäudes soll zudem eine Verbindung zwischen dem Stadtraum auf der einen und dem vorher schwer zugänglichen Kirchhof auf der anderen Seite schaffen. (tl)
Fotos: Adam Mørk
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