Wären da nicht die großen Kreuzsymbole an der Fassade, könnte man auch an eine Fabrik denken, wenn man sich dem erweiterten Gemeindezentrum La Ascensión del Señor am Stadtrand von Sevilla nähert. Nüchtern, klar und gut proportioniert erscheint das Ensemble, das jetzt nach 15 Jahren Vorgeschichte mit einem Kirchenneubau vollendet wurde.
„Unser Ziel war, den Ort für die Gemeinschaft zu öffnen und ihn menschlicher zu machen“, betonen die Planer von AGi Architects (Madrid, Kuweit). An Zuspruch dürfte es nicht mangeln: Die Gemeinde wächst stark; rund 2.500 Wohnungen sind kürzlich in dem Viertel entstanden. Neben dem Gemeinschaftsgedanken mussten die Planer die desaströse ökonomische Situation in Spanien berücksichtigen und haben einfache und dauerhafte Materialien sowie unkomplizierte Konstruktionen gewählt.
Die neue Kirche hebt sich durch ihre Metallverkleidung dunkel von den ansonsten weiß verputzen Nachbargebäuden ab. Durch sie wird die bestehende Freifläche erst zu einem klar definierten Hof und zum Kernstück der gesamten Anlage. Der Hof stellt das Verbindungsstück zwischen den einzelnen Gebäuden dar und ist die Hauptspielstätte für die Veranstaltungen der Gemeinde – die Architekten nennen ihn eine städtische Oase. Der glatte Steinboden zieht sich bis in den Innenraum der Kirche – und dort auch an den Wänden hoch.
Zwei kleinere Höfe führen zum Bereich mit dem Taufbecken und zur Kapelle mit Sakristei. Auf diesen Flächen können unterschiedliche Aktivitäten wie Wohltätigkeitsmärkte und Sommerkino stattfinden.
Eine geknickte, metallverkleidete Dachlandschaft fasst das gesamte Ensemble zusammen. Durch unterschiedliche Neigungen und Lichtrichtungen werden im Inneren Räume mit verschiedenen Stimmungen erzeugt – von der kontemplativen Nische bis zum fröhlich-feierlich erhellten Kirchenschiff.
Fotos: Miguel de Guzmán
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