Das kürzlich fertig gestellte Kultur- und Gemeindezentrum der nord-italienischen Kleinstadt Ranica, nahe Bergamo, ist als „neue Piazza“ des Ortes konzipiert. Hier sind alle Funktionen, die eine kleine Ortschaft braucht, an einem Ort konzentriert: eine öffentliche Bibliothek, ein Gemeindesaal, ein Kindergarten sowie ein kleines Tanz- und Theaterzentrum.

Die Architekten DAP studio + Paola Giaconia (Mailand) beschreiben ihren Entwurf – 2005 aus einem Wettbewerb als Siegerprojekt hervorgegangen – so: „Die Piazza eines Ortes wurde bisher immer, physisch und visuell, begrenzt von der sie umgebenden Bebauung. Mit unserem Projekt wollen wir diese scharfe Grenze zwischen Körper und Leere verwischen.“
Der Neubau befindet sich an der Schnittstelle zwischen dem Zentrum des kleinen Ortes und einem Neubaugebiet und soll hier als Schwelle zwischen Alt und Neu fungieren. Der rechteckige Baukörper besteht aus einem zurückgesetzten Erdgeschoss und einem weit darüber ausladenden Obergeschoss. Auch was die Materialität betrifft sind beide Geschosse sehr unterschiedlich. Während das Erdgeschoss gläsern und transparent daherkommt, bestehen die Fassaden des Obergeschosses aus farbigen, semi-opaken Polycarbonatplatten.

Im Inneren sind die einzelnen Funktionen in verschiedenen Kuben untergebracht. Mehrere innenliegende Patios gliedern zudem den Grundriss. Auch die Erschließungsflure und Treppen wurden als Orte gestaltet, die als Treff- und Begegnungspunkte einer hohen Aufenthaltsqualität bedurften.

Fotos: Alexandra Bello

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