Als Erweiterung der St.-Jacobus-Kirche im nordrhein-westfälischen Hilden ist kürzlich ein Gemeindezentrum entstanden, das von Molestina Architekten (Köln) geplant wurde. Trotz muschelartig gewölbter Form wirkt der Neubau zurückhaltend, seine Klinkerfassade mit mehreren großen und kleinen, fast quadratischen Fenstern passt sich der Materialität des neogotischen Kirchenbaus an. Zwischen beiden Gebäuden der katholischen Pfarrgemeinde ist ein Vorplatz entstanden, der durch den Neubau zur verkehrslastigeren Seite im Osten abgeschirmt ist. Ein weit auskragendes, halbrundes Vordach schützt den Eingangsbereich des Zentrums.
Das „Atrium“, wie das Gemeindezentrum bezeichnet wird, betritt man über ein zweigeschossiges, lichtdurchflutetes Foyer mit zentralem Oberlicht. Im Erdgeschoss befinden sich Seminar- und Versammlungsräume sowie eine Küche. Folgt man der Treppe im Eingangsbereich, so gelangt man über einen breiten Absatz in den Gemeindesaal, der zur Seite der Stadt ausgerichtet ist. Während das Foyer mit öffentlichem Charakter in Sichtbeton ausgeführt wurde, ist der Gemeindesaal, der auch als Konzertraum genutzt wird, innen weiß verputzt. Im ruhigeren Bereich, zur anderen Seite und nach Norden orientiert, liegen Büro- und Verwaltungsräume. Im 2. Obergeschoss sind Wohnungen untergebracht, die sich nach außen nicht besonders abheben.
Auffällig ist die ungewöhnliche Deckengeometrie, deren Konstruktion speziell für dieses Gebäude durch die Tragwerksplaner von imagine structure (Frankfurt und Köln) entwickelt wurde. Im Foyer weniger auffällig, prägen ihre asymmetrisch angeordneten Unterzüge die Gestalt des Gemeindesaals im Obergeschoss. (rc)
Fotos: Roland Halbe
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Anne O. | 15.02.2018 13:26 UhrIndividualität
Ich find's gut. Endlich mal nicht die 25.000 Version einer Rasterfassade mit der Wiedererkennbarkeit einer Ameise.