Aus einem nicht mehr benötigten Anbau eines Wohnhauses wird ein kleines Gemeindezentrum: Auch das ist eine Strategie, mit dem demografischen Wandel in Japan (und anderswo) umzugehen.
Cocochi Comfort Gallery nennt sich das Projekt in der südwestjapanischen Großstadt Fukuyama, das vom ortsansässigen Büro UID Architects realisiert wurde. Die Idee: Wie in einer Utsuwa, einer flachen japanischen Schüssel, soll die Gemeinde hier für Seminare und Veranstaltungen, aber auch einfach nur zum Teetrinken zusammenkommen.
Durch den Umbau wird das bestehende Gebäude vollkommen überformt, so dass eigentlich nur die Tragstruktur an dessen Vergangenheit erinnert. Das alte Satteldach wurde zur Straße hin mit Holz verkleidet, um im Außenraum einen reduzierten Ausdruck zu erreichen. Die resultierende „Kiste“ ohne Fenster scheint auf ausgestellten Balken zu lagern, die – hoffentlich schon bald dicht bewachsen – einen schattenspendenden Puffer zur Umgebung bilden sollen.
Im Innenraum bildet im Erdgeschoss ein zweiseitig öffenbarer Mehrzweckraum den Auftakt, an den eine halbrunde Galerie anschließt. Im Kern dieser Einbauten, die vollständig in einfachem Sperrholz ausgeführt sind, befinden sich die Toiletten und ein kleines Büro. Nach oben führt eine schmale Treppe in den Seminarraum, der auch als Rückzugsort genutzt werden kann.
Damit sich aber trotzdem das erhoffte Gemeinschaftsgefühl einstellt, ist dieser wiederum per Deckendurchbruch mit dem Eingangsbereich verbunden.
Fotos: Koji Fujii/Nacása & Partners Inc.