Die Gemeinde Beynes liegt rund 50 Kilometer westlich von Paris und schlängelt sich entlang der Mauldre, einem Nebenfluss der Seine. Ein wenig außerhalb des überschaubaren Ortes wurde im letzten Jahr ein Gemeindezentrum nach den Entwürfen von Graal (Paris) fertiggestellt.
Der Bau mit einer Fläche von 400 Quadratmetern liegt längs an einer schmalen Nebenstraße. Das Gebäude betont durch seine Kompaktheit das nach hinten abfallende Gelände. Durch entsättigte Farben fügt sich L'Escapade in die umliegende Agrarlandschaft ein. Auffällig ist der massive Sockel aus durchgefärbtem Beton, der bis knapp unter das Dach hochgezogen ist. Die Oberflächenstruktur des Betons wird von einer horizontalen Brettschalung bestimmt. Darüber sitzt ein versetztes Pultdach aus Holz, das mit Wellblech gedeckt ist und an beiden Längsseiten über einen Meter auskragt. Die Architekt*innen sprechen bei der Dachgeometrie von der Neuinterpretation einer Scheune.
Der rechteckige Grundriss ist nach Süden hin – also in Richtung der weitläufigen Landschaft – leicht eingeknickt. Der hier befindliche, 230 Quadratmeter große Saal ist durch eine mobile Trennwand teilbar. In der nördlichen Hälfte des Gemeindezentrums liegt eine Funktionsspange mit Räumen für Sanitäranlagen, Küche und Lager. Diese wird durch die beiden Eingänge durchbrochen, sodass drei Raumvolumen entstehen. Ein umlaufender Außenbereich auf Höhenniveau der Straße wird durch eine Mauer in der gleichen Materialität wie die Fassade gefasst.
Analog zur Außenhülle wurde die längs verlaufende Innenwand aus Beton mit einer rötlichbraunen Farbe durchgefärbt. Die Wandpartien darüber sowie an der Decke sind gelochte Gipskartonplatten angebracht. Die Innenseiten der Außenwände hingegen sind mit perforierten Holzpaneelen bekleidet. Die Stadt Beynes hat für das Gebäude rund 1,5 Millionen Euro aufgewendet. (gk)
Fotos: Maxime Verret
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Sieben | 16.05.2024 17:19 Uhrversetztes Pultdach
Auch beim Gang durch Neubaugebiete trifft man inzwischen auf viele versetzte Pultdächer, die zur Zeit schwer in Mode zu sein scheinen, und ich frage mich jedes mal, was das eigentlich bringt gegenüber einem Satteldach mit First - außer erheblichen Mehrkosten.