Ein Ort, an dem sich Menschen treffen und Lebensgeschichten kreuzen, so beschreibt der junge Architekt Mirko Franzoso aus Cles im Trentino sein Gemeindezentrum im nahen Weiler Caltron. Der dreigeschossige Holzbau schmiegt sich zwischen die Apfelbäume am Rande der Siedlung und schreibt mit seinen reduzierten Proportionen deren Charakter fort. Den Wettbewerb für das Projekt hatte Franzoso bereits 2012 gewonnen, im letzten Herbst erfolgte die Fertigstellung.
Das dritte Geschoss sieht man dem Gebäude zunächst nicht an – tatsächlich ist der Sockel aus erdig-rotem Beton als eigenständige Einheit konzipiert und vollständig in die Topografie integriert. Das Holzhaus mit seinem deutlich kleineren Grundriss ist einige Meter zurückversetzt, was Platz genug für eine großzügige Terrasse bietet. Das Erdgeschoss ist dem Versammlungssaal samt seiner dienenden Räume vorbehalten, während das Obergeschoss als offenes Belvedere ausgeführt ist. Letzteres lässt sich durch eine eigene Treppe auch unabhängig vom Erdgeschoss nutzen.
Bemerkenswert ist insbesondere die konstruktive Durcharbeitung des Projekts. Die tiefen Stützen aus Lärchen-Brettschichtholz geben der Fassade eine skulpturale Präsenz, die zugleich dank der Dachkonstruktion auch im Inneren spürbar ist. Der Hochpunkt des Daches lastet wiederum auf einer freien Stütze, die an einen mächtigen alten Baum denken lässt – eine durchaus passende Metapher, wenn sich die Gemeinde schließlich um diesen Baum versammelt. (sb)
Fotos: Mariano Dallago
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Mensch | 15.03.2016 12:57 UhrDachboden-Bilder
Ich weiß nicht, wie man hier auf die Dachboden-Bilder kommen kann.
Ich finde, der Raum ist großzügig und hell.
Die Proportionen sind gut gelungen.
Ein schönes Projekt!