Die kleine Kirchgemeinde Herz Jesu im Aalener Ortsteil Fachsenfeld zählt rund 2.100 Katholiken und bietet eine Vielzahl von Aktivitäten an. Bisher wurde für die Krabbel-, Bastel- und Gesangsgruppen ein Gebäude genutzt, das 1934 als Kindergarten errichtet und ab den 1970er Jahren zum Gemeindezentrum umgebaut und erweitert worden war. Schließlich fällte man 2017 die Entscheidung, den unübersichtlichen Bau abzubrechen und durch einen Neubau zu ersetzen. Das Büro dauner rommel schalk architekten (Stuttgart/Göppingen) konnte den beschränkten Wettbewerb für sich entscheiden und entwarf einen polygonalen Baukörper, der sich flexibel nutzen lässt.
Der eingeschossige, metallen verkleidete Neubau sitzt auf einem niedrigen Sockel aus Beton. Die leichte Erhöhung verweist auf die Bedeutung des Gebäudes, ohne dabei zu aufdringlich zu wirken. Durch das Haus entsteht außerdem eine klare Begrenzung des Kirchplatzes im Norden. Dieser neu eingefasste Raum soll künftig als Treffpunkt dienen und für Veranstaltungen genutzt werden. Hier befindet sich auch der öffentliche und überdachte Zugang zum Gemeindehaus, während man im Süden die Fläche unbebaut ließ und eine große Rasenfläche anlegte. Auf einer Brutto-Grundfläche von 664 Quadratmetern bietet das Haus Platz für einen Saal mit Küche, Gruppenräume, Verwaltungs- und Nebenräume.
Außer für Veranstaltungen der Kirchengemeinde soll das Haus auch für private Feiern vermietet oder Vereinen zur Verfügung gestellt werden. Um die Räume flexibel nutzen zu können, wurden der Saal und die zwei daran angrenzenden Räume mit mobilen Trennwänden versehen, sodass sie sich zu einem großen Mehrzweckraum verbinden lassen. Die Büros werden zusätzlich über einen separaten Zugang erschlossen, so dass sie auch unabhängig vom öffentlichen Betrieb genutzt werden können.
Der Neubau wurde als Holzkonstruktion umgesetzt und von außen mit Fassadenelementen aus eloxiertem Aluminium verkleidet. Einen Kontrast zur Metallhülle setzten dauner rommel schalk durch die Verwendung von Weißtanne im überdachten Eingangsbereich sowie für die geschützte Zone, die sich in Richtung Rasenfläche orientiert. Auch im Inneren kam Weißtanne für die Decken zum Einsatz, die Wände wurden mit furnierten Holztafeln verkleidet. Ein in der Mitte des Hauses angeordnetes Oberlicht sorgt für ausreichend Helligkeit im Foyer, Saal und Flurbereich. Das Gebäude wurde Ende 2020 in Betrieb genommen, die Baukosten werden von den Architekt*innen mit 1.735.000 Euro angegeben. (dsm)
Fotos: Julian Bauer, Stefan Höfer, Tilman Schalk
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schlawuki | 17.12.2021 15:21 UhrSTPH
ich finde das auch meist sehr spannend, was er uns sagen möchte.
manchmal muss ich es öfter lesen, weil ich ja aus bayern komme und wir hier geistig dem deutschen durchschnitt deutlich hinterherhinken.
siehe bayrische regierung.
oder bayrische architektenkammer !!
ha, hahah.
und ich finde das haus sehr, sehr gelungen, ganz am rande.