Einfach und doch vielschichtig. Urig und dennoch zeitgemäß. Dieses Gebäude von netzwerkarchitekten aus Darmstadt lässt sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten und schafft für den städtischen Raum an der Mannheimer Unionskirche eine neue Atmosphäre. Unter dem hohen Satteldach des langgezogenen Neubaus zogen das Gemeindehaus und eine Kita ein.
Die Architekten platzieren das Volumen rechtwinklig zwischen Unionskirche und Gemeindehaus. Sie strukturieren den Außenraum und die Grünflächen neu. Das „archetypische Langhaus“ fügt sich ohne weiteres in die Umgebung ein: Die Längsfassaden, beschichtet mit Hochdrucklaminatplatten aus harzgetränktem Papier, spiegeln in ihren „leicht changierenden Brauntönen“ die satten Farben der Umgebung. Schmale Fensteröffnungen ziehen sich vertikal ausgerichtet über die Wände und am Dach entlang.
Die Offenheit der Stirnseiten überrascht: Komplett verglast erlauben sie viele Einblicke und Durchblicke. Die unterschiedlichen Nutzungen sind verteilt. Selbst die Räume, die in den hier nicht vorhandenen Keller gehören – etwa Technik- oder Lagerräume – werden direkt unter dem Dach platziert. Die Kita verteilt sich auf Erd- und erstes Obergeschoss.
Im Gebäudekern befindet sich ein „offener, großer und klarer Raum“: der Gemeindesaal. Allein hier verlegen die Architekten ein Eichenholzparkett, während der Rest mit standhaftem Linoleum ausgestattet ist. Die sonstige Einrichtung ist schlicht und weiß. Leichtigkeit lebt gar in tonnenschweren Treppengeländern aus dünnem Stahlblech. (pg)
Fotos: Jörg Hempel
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