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16.07.2024
Vertrautes im Schwarzatal
Gemeindehaus in Königsee von Atelier ST
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peter | 17.07.2024 13:22 Uhr@mma
guter punkt. ja, ich glaube, es ist genau so. in diesem fall hier sind es auch nicht nur die baldachine, sondern die leuchten als solche, die mit ihrer schwarzgrauen langweiligkeit nicht so richtig in das ambitioniert gestaltete haus passen wollen. kann aber auch dem elektroplaner geschuldet sein, der ja meist direkt vom bauherrn beauftragt wird und der in aller regel kein begnadeter gestalter ist.
wir müssten "tolerantere" architektur machen, die trotzdem gut ist, aber nicht diesen wahnsinnigen perfektionsanspruch in sich trägt. sie müsste ihre qualität aus anderen quellen schöpfen als planerischer oder handwerklicher perfektion, vielleicht aus passendem gestalterischem humor oder treffenden, gewitzten detaillösungen. ich denke da an architekten wie alexander brodsky, obwohl der natürlich auch sehr viel arbeit und herzblut hineinsteckt, um seine resultate zu erreichen...
architekten müssen ein bisschen verrückt und selbstausbeuterisch unterwegs sein, wenn eine besondere gestaltung herauskommen soll. am besten werden die ergebnisse, wenn der bauherr auch ein gut gestaltetes haus will (das sagen erstmal alle, aber die wenigsten wissen, was es bedeutet) und eine gewisse leidensfähigkeit mitbringt (da hört es bei den meisten auf). aber es geht nicht easypeasy ohne opfer - sonst kommt nur 08/15-murks raus, kann man überall besichtigen. und selbst wenn man sich mühe gibt, kann das ergebnis dennoch mau ausfallen - im zweifel gewinnt immer der bauherr. muss man akzeptieren oder den vertrag kündigen - wenn man es sich leisten kann...
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Ich bin | 17.07.2024 13:01 Uhrkein Lichtplaner, ABER...
Es sind nicht allein die schrägen Baldachine, es ist das Licht im Allgemeinen.
So kann jede gelungene Architektur zerstört werden. Schade drum!
Es bleibt allein die Hoffnung, es wird noch korrigiert!
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mma | 16.07.2024 23:19 UhrBaldachine
Ein schön gemachtes Haus! ... das bei mir eine Frage aufwirft, die mich immer mal wieder umtreibt:
Führen erst die viele Zeit und das Herzblut, das (gute) Architekten in die Ausarbeitung stecken, dazu, dass misslungene Kleinigkeiten in besonderem Maße Aufmerksamkeit auf sich ziehen? Weder Haus noch Architekt:innen haben es verdient, dass ich mich an den schrägen Baldachinen der Leuchten störe - und doch tue ich es. In banaler Architektur würde mir das Detail sicher nichtmal auffallen, da wäre ja einfach alles uninteressant.
Trägt also ambitionierte Architektur immer das Scheitern in sich, weil an irgendeiner Stelle die Luft ausgeht? Der Preis des Nicht-Scheiterns liegt jedenfalls in nicht nur erhöhtem sondern exponentiellem Zeiteinsatz. Und das geht nur, wenn man von der Architektur nicht leben muss. Ist es dann aber fair, das als persönliche Leistung eine:r Künstlerarchitekt:in z. B. in Form von Architekturpreisen zu feiern? Bezahlt wird es dann ja anders, durch Erbe, ausgebeutete Mitarbeiter oder was auch immer.
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shw | 18.07.2024 10:34 Uhrsame same
wenn man nichts kritisieren kann, stürzt man sich halt auf die baldachine (!!!) der lampen. ernsthaft?