Ein preisendes „Oh Lord“ hat der Chor eine Woche vor Allerheiligen in der Heidelberger Emmausgemeinde angestimmt. Anlass für die fröhliche Gesangseinlage war die Einweihung des neuen Gemeindehauses. Zwei Jahre nach Grundsteinlegung haben netzwerkarchitekten (Darmstadt) den Neubau der evangelischen Kirchengemeinde fertiggestellt. Ein Glaspavillon, der sich dezent an die denkmalgeschützte Holzkirche lehnt und eine neue Platzanlage formuliert.
Das zentrale raumbildende Element ist das Deckentragwerk: Brettschichtholzträger überlagern sich und formen blattartige, geschwungene Spitzbögen. In Analogie zur hölzernen Kirchendecke hat das Darmstädter Büro diese an gotisches Maßwerk erinnernde Deckenstruktur entwickelt. Als Gegenmotiv zum geschlossenen Kirchenraum hingegen setzen die Architekten auf Licht und Transparenz: Oberlichter sind in die Decke eingefügt, Schiebeelemente anstelle von Türen ermöglichen den Austritt aus den Räumen des Gemeindehauses ins Freie und die Fassadenflächen verstärken über raumhohe Verglasungen den Charakter eines „offenen Hauses“.
Der Innenraum ist in klare Zonen aufgeteilt. Als „Funktionsbox“ bezeichnen netzwerkarchitekten eine umschlossene Zelle, in der sie die technische Infrastruktur bündeln sowie Toiletten und kleine Stauräume unterbringen. Alle weiteren Räumlichkeiten legen die Architekten im Bezug zum Gebäudeensemble an. Der Gemeindesaal etwa orientiert sich zum historischen Platz und die Gruppen- und Jugendräume sind im ruhigeren, östlich am Garten anschließenden Bereich platziert. Das Foyer spannt sich vom Quergebäude der Kirche bis zur Straße. (sj)
Fotos: Jörg Hempel
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Arnold Becker | 08.11.2015 19:00 UhrGemeindehaus Heidelberg
Erinnert mich an Decke im neuen Elefantenhaus in Zürich.