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17.11.2021

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Demütiger Anbau

Gemeindehaus in Baden-Baden von K9 Architekten


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Wer bei der Evangelischen Friedenskirche in der Schwarzwaldstraße in Baden-Baden an eine Kapelle auf weiter Flur denkt, liegt nicht ganz falsch. Als das heute denkmalgeschütze Gebäude ab 1935 errichtet wurde, gab es hier nur wenig Bebauung. In der Nähe befanden sich allerdings neue Industrieansiedlungen, und auch eine Kaserne sollte bald entstehen. Für die stetig wachsende evangelische Diaspora-Gemeinde war dies damals der Anlass für ein neues Kirchengebäude. Dessen Gestaltung durch Adolf Riekenberg zeigt heute eine Mischung aus expressiven Motiven und Heimatschutz-Architektur.

Im letzten Jahr wurde die Friedenskirche von K9 Architekten (Freiburg im Breisgau) um ein Gemeindezentrum erweitert. Ihm liegt eine Konsolidierung verschiedener Standorte der Friedensgemeinde zugrunde. Einige der bisher genutzten Gebäude hatten sich zum Teil schon länger als sanierungsbedürftig erwiesen. Auf Grundlage einer Mehrfachbeauftragung mit sechs geladenen Büros, die K9 für sich entscheiden konnten, ist schließlich das neue Gemeindezentrum entstanden.

Neben einem großen Saal und kleineren Räumen für die Zusammenkunft befindet sich in dem L-förmigen und eingeschossigen Volumen auch das Pfarramt. Erschlossen werden alle Funktionen durch einen Laubengang mit Blick auf den historischen Bestand. Die Architekt*innen erhielten für ihr Projekt im letzten Jahr eine Hugo Häring-Auszeichnung der örtlichen BDA-Gruppe.

Mit seiner städtebaulichen Setzung ordnen die Architekt*innen den Neubau trotz einer mehr als doppelt so großen Grundfläche dem Riekenberg-Bau unter und stärken sogar die Präsenz der denkmalgeschützten Kirche. Zur Straße hin zeigt sich das Gemeindezentrum mit einer geschlossenen Fläche aus hellen Klinkern. In die Tiefe öffnet sich das Volumen aber mit dem gläsernen Laubengang. Dadurch ergibt sich zwischen Bestand und Erweiterung ein befestigter Kirchplatz. Nach Süden bildet außerdem noch der Gartenhof einen Rückzugsort, der vom Gemeindesaal aus direkt zugänglich ist.

Der Saal erhielt zu weißen Wänden einen Parkettboden samt hölzerner Lamellendecke, während in den übrigen öffentlichen Bereichen graue Steinplatten Verwendung fanden. Auch diese wurden mit warmen Holzflächen kontrastiert. (sb)

Fotos: Dirk Altenkirch


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

ulf | 31.03.2022 20:02 Uhr

@peter

wo bitteschön ist denn da chaos? das passt doch alles und ist schlüssig... omg-man kann sich auch jeden ticken kritik aus den fingern saugen.
ich finde es klasse und freue mich über schöne bilder.
die kritiken sind völlig überzogen.

5

Steffen | 22.11.2021 16:15 Uhr

zu 4.

Bild 1:
Der Bestand macht einen Knicks, der Anbau einen Diener. Das ist doch ganz hübsch.

4

peter | 18.11.2021 13:11 Uhr

....

materialien, details, grundriss solide und gut, schön gemacht!

der schwachpunkt ist meines erachtens klar die sehr gewollt wirkenden dach-hochzügean den beiden enden des neubaus. der eine im großen saal wirkt beim blick auf den grundriss zunächst sinnvoll als abschluss, aber ein längsschnitt wird uns vorenthalten, aus gutem grund: die innenansicht des saals (bild 6) zeigt, dass der plan überhaupt nicht aufgeht. totales chaos an der decke, vermurkste details, unschöne anschlüsse. das dachoberlicht schadet dem raum mehr, als es ihm nützt, diese verglasung hätte man besser über das foyer _vor_ den saal verlagert. und der dachhochzug an der eingangsseite über den büros - völlig unnötig, reiner formalismus, IMHO.

3

STPH | 18.11.2021 13:05 Uhr

...

Architektur ist aufräumen.
Mies würde das unterschreiben.

2

.,- | 18.11.2021 11:34 Uhr

Frank S.

Bei den ganzen WDVS Wahnsinn und 08/15 Architektur was im allgemeinen auf dem Land statt findet und bestimmt hier im Ansatz nicht zu sehen ist, finde ich die Kritik überzogen und nicht angebracht.
Der Entwurf ist vielleicht nicht der Innovativste, aber sauber und solide ausgeführt.
Ich wäre schon froh, wenn 80% in Deutschland diesen Standard einhalten würden ;)

1

Frank S. | 18.11.2021 10:05 Uhr

-------------------

Solide und funktional aus dem Standard-Baukasten von K9.
Individuel ist hier nur der Grundriss.
Die restlichen Zutaten könnten alles sein. Gemeindehaus, Zentrum für irgendwas, Stadthalle, Kita usw. usw.
Die Furnier Orgie im inneren ist furchtbar bieder.
Funtkional aber auch äußerst banal und "kistig"-langweilig.
Warum sowas im Baunetz gezeigt werden muss?

 
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