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30.11.2007
Ort der Stille
Gedenkraum in Sachsen-Anhalt eingeweiht
Am 24. November 2007 wurde in Walbeck in Sachsen-Anhalt ein Gedenkraum eröffnet, der an die Häftlinge im Außenlager „Gazelle“ des KZ Buchenwalds erinnert. Diese mussten in den letzten Jahren des zweiten Weltkriegs in den Kalischächten bei Walbeck Zwangsarbeit für die Rüstungsindustrie leisten.
Der vom Berliner Büro AH-Architekten Arnke und Hänsch konzipierte Gedenkraum befindet sich unterhalb der Dorfkirche Sankt Michael und wird von außen über eine Treppe erschlossen. Er diente ursprünglich als Heizungsraum für das Kirchenschiff und ist daher mit diesem durch drei Wand- und Bodenschächte akustisch und visuell verbunden.
Der Entwurf besteht aus einem Beton-Inlet, das in den Raum gelegt wurde. Es beginnt an einer Außenwand als Bankaufkantung, setzt sich als Bodenbelag fort und endet im Bereich eines bereits existierenden kreisförmigen Bodenschachtes als ein auf diesen Schacht gesetzter Betonzylinder. In den Beton wurden lichtleitende Fasern eingelegt, die den Zylinder durch das aus dem Kirchenschiff kommende Licht leuchten lässt und so den Gedenkraum erhellt. Auf Nachfrage der Redaktion handelt es sich im Gegensatz zu dem patentierten System von Litracon hier um Ortbeton.
Die Lichtskulptur im Gedenkraum ist wiederum aus dem Innenraum der Kirche durch eine weitere kleine Öffnung im Kirchenboden zu sehen.
Mit ihrer Zylinderform möchte die Lichtskulptur an den Stolleneingang im Wald erinnern und dadurch den Bezug zum authentischen Ort herstellen.
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