Das Zürcher Büro Lukas Imhof Architektur hat die anthroposophische Wohn-, Schul- und Arbeitsstätte Ekkharthof in Lengwil am Bodensee um ein Gastronomiegebäude ergänzt. Der Neubau im Kanton Thurgau aus Beton, Holz und Glas ist eine einfühlsame und zugleich eigenständige Weiterführung des Hofensembles, das von Rex Raab in den 1970er Jahren gebaut wurde. Sensiblen Umgang mit einem eigenwilligen Bestand hatte das Schweizer Architekturbüro bereits bei der Erweiterung des Abwasserverbands Altenrhein bewiesen.
Der Neubau schafft eine deutlich lesbare Eingangssituation für die Besucher*innen. Um einen großzügigen Platz gruppieren sich nun das neue Gastronomiegebäude und die öffentlich zugänglichen Häuser der Anlage, nämlich der Empfangsbereich, das Bistro und der Bioladen. Der Neubau steht auf einem Sockel aus gestocktem Recyclingbeton, der aus dem leicht fallenden Terrain wächst. Eine imposante Tragstruktur aus massiver, schichtverleimter Schweizer Esche prägt den Gastraum. Sie ist knapp 30 Meter lang und 15 Meter breit und wurde selbstaussteifend ausgebildet.
Formal ist die Tragstruktur an die anthroposophische Architektur des Ekkharthofs angelehnt. Doch im Gegensatz zu den Bestandsbauten zeigt sie sich vollkommen offen und zugänglich. Auf Außenwnde wurde zugunsten einer Vollverglasung verzichtet. Die Pfosten-Riegel-Verglasung wird direkt auf die Holzstützen angeschlagen. Dieser nahbare, direkte Umgang mit der Konstruktion prägt das Raumgefühl des Gastbereiches – sie ist Statik, Architektur und Innenausbau zugleich. Die Glasflächen gewähren einen Panoramablick über die umgebende Kulturlandschaft und den Bodensee. Ein weit auskragendes Vordach schützt die Terrasse.
Insgesamt bietet der Bau Platz für 200 Personen. Diese sitzen auf eigens für den Ekkharthof entworfenen klappbaren Tische und stapelbare Stühle, ebenfalls von den Architekt*innen des Büros Lukas Imhof gestaltet. Sie korrespondieren mit der Architektur des Gastronomiegebäudes, sind aus Eschenholz gefertigt und werden in den Werkstätten des Ekkharthof hergestellt. (as)
Fotos: Lucas Peters, Hannes Heinzer
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STPH | 20.02.2021 07:58 Uhrein lebendes Tragwerk
lebendiges, körperliches Raster, vom Knoten ausstrahlend. Wir zwischen diesen Holzkörpern. Verschränkung von Knotenraster und Raumkugeln.
Eigentlich aller unserer zellulären Bauweise versteckt innewohnend.
Als Gegenmodell dazu die teilig, konstruktivistische Küche hier im Keller.
Ein modernes Konzept weil wir zwischen diesen anonymen Körpern uns bewegen wie in einer Großstadt. Ein bisschen was von Oskar Schlemmer s Körperfiguren. Körper von außen.
Ist das die Zukunft des Holzraums? als Tragwerk?
hell ist er schon mal.
Der Körper lauert im Raster.
Der Körper ist das Raster.
Analog Raumschiffstrukturen im Science fiction.