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19.03.2020
Minimalistisch museal
Galeriegebäude von Apollo Architects in Japan
Filigrane Teekannen, bauchige Vasen und mit nur fünf verschiedenen Farben bemalte Teller – Kutani-Keramik ist eine japanische Porzellanart mit einer über 300 Jahre alten Geschichte. Sie stammt aus der Präfektur Ishikawa an der japanischen Westküste, wo sie bis heute im sogenannten Kinzangama-Ofen gebrannt wird. So auch in Komatsu, wo Apollo Architects nun einen Showroom für die berühmte Keramik realisiert haben.
Auf einem 470 Quadratmeter großen Grundstück platzierte das Büro aus Tokio den schlichten Baukörper. Wände, Boden und Wege bestehen aus gelblich-beigefarbenem Nikka-Stein, einem Naturstein aus der Region. Der Stein wird seit jeher für den Bau von Lagerhäusern und Steinmauern verwendet und repräsentiert die lokale Bautradition, so die Architekt*innen. Die Decke dagegen ist mit Washi-Papier verkleidet, dem typischen handgeschöpften „Japanpapier“.
Das Gebäude selbst ist 63 Quadratmeter groß und hat eine einfache, archaische Struktur – ein fast schon sakraler Raum, der nur über einen langen, schmalen Streifen im Dachfirst mit Tageslicht versorgt wird. Apollo vergleichen ihren Bau mit einer antiken Grabkammer. Drinnen nimmt sich das Gebäude für die Keramik zurück, ist minimalistisch reduziert, fast schon museal. So präsentiert, steigt das Porzellan schnell vom Handwerksprodukt zum Kunstwerk auf.
Shop, Galerie oder Museum? Hier verschwimmen die Grenzen, wie es schon bei Apollos Haus in Obu oder dem Wohnhaus für einen Kunstsammler der Fall war. Geradezu poetisch schreiben Apollo über ihren Entwurf: Das Glücksgefühl des Schöpfers, das aus der ständigen Disziplin am Kinzangama-Ofen entstand; die Werke vergangener Zeiten, die in den Steinhäusern schlummern und den Geist der alten Meister atmen; selbst die Konservierung durch die Handwerker – all dies sollte in den Bau einfließen, der den Namen Mutan trägt. „Die Stille beginnt“. (kat)
Fotos: MasaoNishikawa
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