Bushaltestelle wird zur Galerie: Das Londoner Büro Aberrant Architecture hat den Wettbewerb für die Erweiterung einer Kunstgalerie in der walisischen Stadt Carmarthen gewonnen. Die Backsteinstruktur ersetzt einen seit Jahren ungenutzen Busunterstand.
Der mit einem Sheddach versehene Anbau zieht sich parallel zur Straße am Bestandsgebäude entlang. Das „Sägezahn-Dach“ soll an die ehemals industriell geprägte Nachbarschaft der 20.000-Einwohner-Gemeinde im Südwesten des Landes erinnern, so die Architekten. Ihr Motto ist, „das Beste aus Vergangenheit und Gegenwart festzuhalten um die Zukunft der Design-Welt mitzugestalten“. Auch die Materialwahl – dem Rendering zufolge dunkles Ziegelmauerwerk – soll als Hommage an die Vergangenheit, nämlich den Erbauer des benachbarten Bestandsgebäudes verstanden werden: Der Architekt George Morgan hatte das Backsteinhaus 1891 als Kunstschule erbaut. 1991 konnte nach langer Zeit des Leerstandes die Oriel Myrddin Gallery einziehen. Das Ausstellungshaus zeigt hauptsächlich zeitgenössisches Kunsthandwerk.
Der Neubau ist als flexibler Atelierraum konzipiert und soll primär für museumspädagogische Workshops, als Galerie oder Künstleratelier genutzt werden. Die Fassade der Ladenraum-ähnlichen Struktur ist großzügig verglast und lässt sich bei gutem Wetter öffnen, um so den öffentlichen Raum vor der Galerie miteinzubeziehen. Große Markisen überdachen einen Teil des Gehwegs; auch sie sind eine Referenz zur Vergangenheit: Die ausfahrbaren Schutzdächer sind den traditionellen Schaufenster-Geschäften Carmarthens nachempfunden.
Das Projekt hat ein Budget von 120.000 Pfund und soll nun in Zusammenarbeit mit der ansässigen Gemeinde und der Galerie umgesetzt werden.
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