Nicht nur in Berlin tendieren Galeristen und Kunstsammler dazu, ihre Schätze in tresorähnlichen Gebäuden unterzubringen: Kürzliche eröffnete Bauten im Stadtteil Mitte wie die Sammlerwohnungen von Bundschuh Baumhauer (siehe BauNetz-Meldung vom 25. Mai 2010) oder das „Moving Energies“ von Düttmann + Kleymann (siehe BauNetz-Meldung vom 4. Mai 2010) sind die schwersten Klötze in der Berliner Galerie-Landschaft, und Christian Boros hat seine Kunstsammlung gleich in einem echten Weltkriegsbunker untergebracht. Das koreanische Architektenbüro Void planning hat jetzt einen ähnlichen Galerie-Klotz in Seoul errichtet: In Südkoreas Hauptstadt ragt das „313 Art Project“ mit seiner dunkelgrauen Steinfassade in den Himmel.
Den größte Galerieraum bildet das sechs Meter hohe Erdgeschoss. Ein riesiger Fensterkasten rahmt den Ausstellungsbereich und ist gleichzeitig die einzige Öffnung in der schweren, mit rauhen Steinplatten gepanzerten Fassade. Eine weitere Besonderheit bildet die schräge Südwestecke des Gebäudes, die von beiden Seiten von den Fassadenplatten überkragt wird.
Im Inneren verbindet eine schmale Treppe die auf zwei Geschosse verteilten Galerieebenen, Kunstprojektionen bespielen die sechs Meter hohen Wände rechts und links des Aufgangs, Lichtboxen in Form des Deckengrundrisses erhellen die Ausstellungsflächen im Erdgeschoss und im ersten Stock. Ob die festungsartige Architektur Kunstdiebe und Panzerknacker abschreckt, ist bisher weder in Seoul noch in Berlin untersucht worden.
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