Die Galerie Aedes in Berlin tritt im Juni 2000 an die Öffentlichkeit, um Mitglieder für einen neu gegründeten gemeinnützigen Verein zu werben. Dieser Verein unter dem Namen „Aedes East - Internationales Forum für zeitgenössische Architektur e.V.“ erhebt einen Mitgliedsbeitrag von 100 DM pro Jahr und dient dazu, die Arbeit der Galerie Aedes East auf eine breitere Basis zu stellen. Zu den Gründungsmitgliedern zählen unter anderem die Berliner Architekten Axel Schultes, Johanne Nalbach, Hilde Léon und Matthias Sauerbruch, aber auch die Aedes-Gründerin Kristin Feireiss und ihr langjähriger Partner Hans Jürgen Commerell. Letztere sind auch Mitglieder des dreiköpfigen Vereinsvorstands.

Zum Hintergrund teilte das dritte Vorstandsmitglied Marcus Bott dem BauNetz mit: Der traditionelle Standort Aedes West am Savignyplatz bleibt nach wie vor als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) im Besitz von Feireiss und Commerell. Dort sollen in Zukunft hauptsächlich monografische Ausstellungen gezeigt werden, die - wie bisher - über Sponsorenbeiträge finanziert werden.
Am Standort Aedes East in den Hackeschen Höfen sollen dagegen hauptsächlich größere thematische Ausstellungen gezeigt werden. In der bisherigen Rechtsform als privatrechtliche GbR war es der Galerie jedoch nicht erlaubt, öffentliche Fördermittel entgegen zu nehmen. In der Vergangenheit mussten mehrfach entsprechende Angebote von möglichen Fördergebern, zum Teil auch aus dem Ausland, abgewiesen werden. Diesem Manko hat man nun mit der Vereinsgründung abgeholfen. Eine als Alternative ebenfalls diskutierte Gründung einer Stiftung hat man wegen des hohen Aufwands vorläufig nicht weiter verfolgt.

Mit der Vereinsgründung ist die Arbeit der aus einer privaten Initiative vor zwanzig Jahren entstandenen Galerie auch für die Zukunft gesichert. Gerüchte über eine mögliche Schließung des Standorts „East“, die Ende 1998 aufgekommen waren, haben sich damit erübrigt (siehe BauNetz-Meldung vom 29. Oktober 1998).

Abbildung: Galerie Aedes

Mehr Informationen über Aedes finden Sie auf der Website der Galerie.

Zu den Baunetz Architekt*innen:

léonwohlhage
Nalbach + Nalbach

Kommentare:
Meldung kommentieren