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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Gaestehaus_in_Suedtirol_von_Pedevilla_Architects_8159295.html

21.02.2023

Verdichtung mit Dämmbeton

Gästehaus in Südtirol von Pedevilla Architects


Die Lage mag vielleicht etwas weniger spektakulär erscheinen als bei anderen Bauten des Büros Pedevilla Architects mit Sitz in Bruneck. Dafür fügt sich ihr jüngstes Projekt namens Atto Suites umso besser in seine Umgebung aus ähnlich proportionierten Herbergsbauten ein.

Die Gemeinde Innichen liegt im Hochpustertal am Rand von Südtirol Richtung Österreich und verfügt dank einer Geschichte von rund 1.250 Jahren über einen hübschen historischen Dorfkern. In den letzten Jahrzehnten sind hier im Zuge des Tourismus aber auch einige eher mediokre Bauten entstanden. Eines dieser Häuser haben die Architekt*innen nun mit einem kompakten Volumen aus Dämmbeton ersetzt.

Wie schon der Vorgänger schließt der Neubau direkt an das Nachbarhaus an. Das Konzept sieht sieben höherwertige Ferienwohnungen und im Erdgeschoss ein gastronomisch ambitioniertes Restaurant vor. Pro Etage finden zwei Wohnungen mit großem Schlafzimmer und voll ausgestatteten Wohnbereich Platz. Das Dachgeschoss wurde wiederum als Penthouse samt eingeschnittener Dachterrasse gestaltet. Talseitig ist dem Haus eine große Veranda mit Außenbestuhlung vorgesetzt. Vom Straßenniveau geht es paar Stufen hinunter in das Restaurant.

Im Zuge der Neuordnung der Umgebung wurde parallel zum Haus eine Verbindung von der Färberstraße zu einer etwas weiter nördlich gelegenen Fußgängerzone geschaffen. Auch die rückwärtig gelegene Tiefgaragenzufahrt – die Gäste der Wohnungen können im farblich aparten Untergeschoss parken – verläuft hier.

Hinsichtlich seiner architektonischen Gestaltung präsentiere sich das Haus dank seiner Giebelständigkeit als Weiterführung des historisch gewachsenen Dorfcharakters, schreiben die Architekt*innen. Das Giebelmotiv wird auch im Zuschnitt der Fenster und Loggien sowie im Restaurant in den Rippen der Decke aufgegriffen.

Der Innenausbau erfolgte im Kontrast zum Äußeren mit hell lasierter Fichte und warmem Zirbenholz. Auch steinerne Terrazzoböden gibt es. Hier und da taucht auch Beton auf, was wesentlich zur minimalistischen Wirkung der Wohnungen beiträgt. Diese sind übrigens alle zweiseitig ausgerichtet, so dass sich einerseits das Dorf, anderseits aber auch die steile Haunoldgruppe südlich des Pustertals bewundern lässt. (sb)

Fotos: Gustav Willeit


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