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21.02.2023

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Verdichtung mit Dämmbeton

Gästehaus in Südtirol von Pedevilla Architects


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Die Lage mag vielleicht etwas weniger spektakulär erscheinen als bei anderen Bauten des Büros Pedevilla Architects mit Sitz in Bruneck. Dafür fügt sich ihr jüngstes Projekt namens Atto Suites umso besser in seine Umgebung aus ähnlich proportionierten Herbergsbauten ein.

Die Gemeinde Innichen liegt im Hochpustertal am Rand von Südtirol Richtung Österreich und verfügt dank einer Geschichte von rund 1.250 Jahren über einen hübschen historischen Dorfkern. In den letzten Jahrzehnten sind hier im Zuge des Tourismus aber auch einige eher mediokre Bauten entstanden. Eines dieser Häuser haben die Architekt*innen nun mit einem kompakten Volumen aus Dämmbeton ersetzt.

Wie schon der Vorgänger schließt der Neubau direkt an das Nachbarhaus an. Das Konzept sieht sieben höherwertige Ferienwohnungen und im Erdgeschoss ein gastronomisch ambitioniertes Restaurant vor. Pro Etage finden zwei Wohnungen mit großem Schlafzimmer und voll ausgestatteten Wohnbereich Platz. Das Dachgeschoss wurde wiederum als Penthouse samt eingeschnittener Dachterrasse gestaltet. Talseitig ist dem Haus eine große Veranda mit Außenbestuhlung vorgesetzt. Vom Straßenniveau geht es paar Stufen hinunter in das Restaurant.

Im Zuge der Neuordnung der Umgebung wurde parallel zum Haus eine Verbindung von der Färberstraße zu einer etwas weiter nördlich gelegenen Fußgängerzone geschaffen. Auch die rückwärtig gelegene Tiefgaragenzufahrt – die Gäste der Wohnungen können im farblich aparten Untergeschoss parken – verläuft hier.

Hinsichtlich seiner architektonischen Gestaltung präsentiere sich das Haus dank seiner Giebelständigkeit als Weiterführung des historisch gewachsenen Dorfcharakters, schreiben die Architekt*innen. Das Giebelmotiv wird auch im Zuschnitt der Fenster und Loggien sowie im Restaurant in den Rippen der Decke aufgegriffen.

Der Innenausbau erfolgte im Kontrast zum Äußeren mit hell lasierter Fichte und warmem Zirbenholz. Auch steinerne Terrazzoböden gibt es. Hier und da taucht auch Beton auf, was wesentlich zur minimalistischen Wirkung der Wohnungen beiträgt. Diese sind übrigens alle zweiseitig ausgerichtet, so dass sich einerseits das Dorf, anderseits aber auch die steile Haunoldgruppe südlich des Pustertals bewundern lässt. (sb)

Fotos: Gustav Willeit


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

11

Hans-Jörg Sieber | 05.03.2023 14:07 Uhr

Bunkerstil

Ich musste schwer schlucken, als ich die beiden Häuser im Vergleich sah. Nur eine ähnliche Umrisslinie der Fassade macht aus dem Betontrumm noch keine Schönheit. Hoffentlich macht solche Architektur keine Schule.

10

ixamotto | 22.02.2023 22:31 Uhr

...

das haus ist von seiner volumetrie und aussenraumgestaltung, über die durcharbeitung der fassade, bis hin zum ausbau und dem "design" der stühle eine einzige abgeschmacktheit. es ist so grotesk, dass man fast lachen muss. eine zwischen populismus und komödienstadl mäandernde interpretation alpiner kulturformen. die gebaute entsprechung zu "es juckt in der lederhosn." und ja: es ist wirklich sehr hässlich und eigentlich ein ausweis von einfältigkeit.

9

Modernist | 22.02.2023 15:00 Uhr

@Hubertus Müller

Ach, und achten Sie mal darauf beim kommentieren mit dem Mobile keine Umlaute zu verwenden, das ist immer so unschön.

8

Jan | 22.02.2023 13:47 Uhr

gut ist das

Ein ganz hervorragender Bau ist das.
Ich verstehe auch nicht, warum Beton, hier ja sogar Dämmbeton nicht nachhaltig sein soll.
In diesem Fall spart man sich die gesamten Schichten, die sonst auf die Tragschicht kommen; somit auch Material, Kosten, Bauzeit...
Und mal ehrlich: nachhaltig ist doch ein Haus, welches schön ist, gepflegt wird und somit mehrere Jahrhunderte stehen bleibt und nicht nach 30 Jahren abgerissen wird.
Und bei diesem Beispiel hier kann ich mir eine lange Standzeit sehr gut vorstellen.

BTW: Bild 12 könnte auch aus einem Olgiati Projekt stammen. Love it.

7

Hubertus Müller | 22.02.2023 12:44 Uhr

Verdichtung mit Dämmbeton

Ich bin mir sicher, Dämmbeton lässt sich formal auch so gestalten, dass er sich in den Charakter eines Dorfkerns tatsächlich einfügt. Die Schönredefloskeln der Architekten 'Aufnahme der Giebelständigkeit', 'Giebelform im Zuschnitt von Fenstern und Loggien' bleiben doch ein hilfloser Versuch schlechte Proportionen, breitliegende Fenster/Loggien und eine ungegliederte Gesamtform in gutem Licht erscheinen zu lassen. Der Bau ist schlicht hässlich.

6

lollo | 22.02.2023 12:35 Uhr

Weinliebhaber & Die armen KellnerInnen

Die Lösung: Selbstbedienung!

5

Weinliebhaber | 22.02.2023 08:30 Uhr

Treppenterrasse

Tolles Projekt! Pedevilla Architects sind KönnerInnen im Umgang mit Material und Form. Jedoch habe ich so meine Zweifel, dass sich die große Freitreppe spätestens nach dem dritten Schoppen Wein als Aussenterrasse eignet. Und die armen KellnerInnen...

4

holzmichel | 21.02.2023 20:29 Uhr

ÄHM

Auch die Verwendung eines "innovativen" Betondämmstoffes entpflichtet den Stiftlschwinger vulgo Entwerfer nicht des Nachdenkens. Entwurf ist, wenn man trotzdem denkt. Wurde hier offensichtlich vergessen.

3

@PK | 21.02.2023 19:48 Uhr

Beton und Beton

Weil es ein bisschen albern wäre so zu tun, als ob ein schönes Dämmbetonhaus angesichts der zahllosen billigen Stahlbetonbauten mit beliebigen Backsteinfassaden etc. etc. irgendeine Bedeutung für die Probleme der Gegenwart hat?

2

P K | 21.02.2023 17:56 Uhr

Warum Beton Bühne geben?

Ich kann mittlerweile nicht mehr nachvollziehen, dass immer und immer wieder reine Betonhäuser hier eine Bühne bekommen. Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß....

1

auch ein | 21.02.2023 17:23 Uhr

architekt

klasse gemacht.
bis auf die komischen dreiecksstürze bei den fenstern und loggien

 
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