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17.08.2018
Altjapanischer Luxus
Gästehaus in Kyoto von td-atelier
Typisch für die Machiyas, meist eine Kombination aus Wohn- und Geschäftshaus, sind eine sehr schmale Front und eine lange Gebäudetiefe mit einem innenliegenden Hof. Diese Bauweise ist eine Folge der früher üblichen Besteuerung, die sich nach der Breite der Ladenfront richtete. Deshalb baute man diese gern auffallend, aber schmal. Hinter der zur Straße orientierten Verkaufsfläche bzw. Werkstatt im Erdgeschoss lagen abgeschirmt die Wohnräume der Händler oder Handwerker und ihrer Familien. Auf diese Weise sicherte man sich in der dicht besiedelten Stadt Privatsphäre.
In dem von td-atelier umgebauten Haus, das 120 Jahre alt ist, wohnte und arbeitete einst ein Färber mit seiner Familie. Die Architekten gliederten das alte Gebäude neu, indem sie seinen Räumen konkrete Funktionen zuwiesen – anders als es in klassischen japanischen Wohnhäusern üblich war. Sie interpretierten den Bestand als Folge von fünf hintereinander gereihten Abschnitten. Einen davon bauten sie stark zurück, um einen innenliegenden Garten zu schaffen. Die frühere Enge wich, indem die Räume auf beiden Etagen durch Öffnungen und Durchblicke miteinander verbunden wurden.
Auf der oberen Etage befinden sich die Schlafräume. Im Erdgeschoß liegen die Gemeinschaftsbereiche wie Wohnraum und Küche sowie ein großes Bad. Wie in der traditionellen japanischen Architektur üblich, wurde auch hier viel mit Schiebetüren gearbeitet. Werden sie geschlossen, sind die einzelnen Räume abgetrennte Einheiten. Öffnet man sie, verwandelt sich das Haus in eine große Ganzheit aus alt und neu. (eb)
Fotos: Matsumura Kohei
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Der traditionelle Garten eines Machiyas hat eine introvertierte Atmosphäre und dient der Belüftung und Belichtung.
Ein Teil des Fussbodens im Obergeschoss wurde durch eine Stahlbrücke ersetzt.
Die traditionell eingerichteten Zimmer wurden mit modernen Einbauten kontrastiert.
Das alte Holzdach wurde erhalten und durch diverse vertikale Öffnungen im ganzen Haus erlebbar gemacht.
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