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24.03.2023
Schicker Schuppen
GMS Architekten im Allgäu
Der gemeine Schuppen findet innerhalb der Architekturwelt meist wenig Beachtung – handelt es sich dabei per Definition lediglich um ein ursprünglich einfach und preisgünstig errichtetes Gebäude zur Lagerung von Acker-, Wirtschaftsgeräten oder Fahrzeugen. In der Adelegg, einem nördlichen Ausläufer der Allgäuer Alpen nahe Isny, hat sich jedoch ein von GMS Architekten (Isny) realisiertes Exemplar architektonisch hervorgetan. Die Tragwerksplanung übernahm das Ingenieurbüro Lämmle (Wiggensbach).
Inmitten der bergigen Landschaft schmiegt sich das Gebäude in einen Hang. Es ergänzt das denkmalgeschützte Langhaus eines ehemaligen Bauernhofs, das nun ausschließlich Wohneinheiten aufnimmt. Das als Maschinen- und Geräteschuppen genutzte Nebengebäude bildet, rückseitig an das Wohnhaus angegliedert, gemeinsam mit diesem einen kleinen Hof aus. Die Formensprache des Schuppens ist reduziert mit flachgeneigtem Satteldach, birgt auf den zweiten Blick jedoch einige Besonderheiten.
Fassade und Dach bilden einen einheitlichen Mantel aus grauer Fichtenholzverschalung, wobei auch die Tore zur monolithischen Gestaltung beitragen. Richtung Hof ist beinahe die gesamte Länge des Gebäudes durch vier Elemente öffenbar, in Richtung Hang macht ein weiteres Tor den Schuppen für Geräte und Maschinen durchfahrbar. Die gesamte oberirdische Konstruktion ist als Holzbau ausgeführt, die kompakte Struktur wird einzig durch zwei Fensteröffnungen durchbrochen.
Auf den zweiten Blick zeigt sich die Teilkonstruktion aus Stahlbeton, die die erdberührten Teile ausmacht und den Schuppen in den Hang implementiert. Auf dem Dach ist schließlich mittig eine Photovoltaikanlage integriert. Durch seine pragmatische und reduzierte Formensprache zeigt sich hier eine zeitgenössische Interpretation einer typisch ländlichen Gebäudetypologie in eigener Qualität. (sas)
Fotos: Célia Uhalde
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