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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Fuss-_und_Radwegbruecke_in_Balingen_von_Moxon_Architects_8277892.html

27.06.2023

Im Trog über die Eyach

Fuß- und Radwegbrücke in Balingen von Moxon Architects


Im Bereich Brücken sind Moxon Architects ausgemachte Expert*innen. Taucht diese infrastrukturelle Typologie überhaupt im Portfolio von Architekt*innen auf, dann üblicherweise nicht an erster Stelle. Anders bei Moxon, bei denen Brücken zahlenmäßig die am häufigsten vertretenen Projekte sind. Unter anderem hat das Londoner Büro in der britischen Hauptstadt bereits Vorhaben an der Themse und über dem Regent’s Canal realisiert.

Nun konnten die Architekt*innen gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Miebach (Lohmar) eine weitere Fuß- und Radwegbrücke im baden-württembergischen Balingen fertigstellen. Im Rahmen der dortigen Landesgartenschau 2023 wurde der Querschnitt der Eyach, ein Nebenfluss des Neckars, aufgeweitet. Die Spannweite der vormaligen Brücke reichte daher nicht mehr aus. Die Stadt Balingen schrieb deshalb 2019 eine Mehrfachbeauftragung für drei Planungsteams aus, die Moxon und Miebach für sich entscheiden konnten.

Maßgeblich für die Gestaltung der Brücke war der Hochwasserschutz. Dem begegneten die Planer*innen mit einer Trogbauweise, die als besonders kompakte Tragstruktur mehr Raum für die prognostizierten Hochwasserstände lässt. Die Hauptträger aus Brettschichtholz bilden damit gleichzeitig die Brüstungen – ähnlich wie beim Golda-Meir-Steg in Berlin von acme. Zusammengehalten werden die beiden Träger durch u-förmige Stahlrahmen. Auf diesen liegen wiederum Längsträger aus Brettschichtholz, die als Unterkonstruktion für den Gehbelag aus faserverstärktem Kunststoff fungieren.

Die Trog-Konstruktion sei in Herstellung und Unterhalt besonders wirtschaftlich, schreiben die Planer*innen. Entsprechend konnten sie mit dem Projekt den International Bridges Award 2023 in der Kategorie „Brücken unter 5 Millionen Pfund“ gewinnen. Mithilfe der nach außen kippenden Neigung der Brüstungen soll der konstruktive Holzschutz gewährleistet werden, während die geschichteten Balkenelemente sichtbar bleiben. Die geschwungene Form des circa 41 Meter langen Parkuferstegs soll derweil der bequemen Erschließung von beiden Uferseiten aus dienen. (mh)

Fotos: Simon Kennedy


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