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14.04.2008

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Feine Netzstruktur

Fuksas gewinnt Flughafen-Wettbewerb in China


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Irgendwie sind uns Projekte unheimlich, deren Fertigstellungstermine für einen Zeitpunkt angegeben werden, an dem selbst wir schon auf das Rentenalter zusteuern: Gerade erst wurde Fosters „Olympia-Flughafen“ für Peking fertig gestellt (BauNetz-Meldung vom Februar 2008), da erreicht uns die Nachricht zum Wettbewerb für den Flughafen in Shenzen, der bis zum Jahr 2035 errichtet werden soll. Gewonnen haben ihn Massimiliano und Doriana Fuksas (Rom). Dies teilten die Architekten am 12. April 2008 mit. Neben Fuksas hatten auch Foster and Partners (London), gmp (Hamburg), Foreign Office Architects FOA (London), Reiser + Umemoto (New York) und das Büro des verstorbenen Kisho Kurokawa (Tokio) teilgenommen.

Das im südlichen Teil der Guangdong-Provinz gelegene Shenzen ist bekanntlich eine der wichtigsten Industrie- und Tourismus-Regionen Chinas. Mit Hong Kong und dem Pearl River Delta in unmittelbarer Nachbarschaft liegt es strategisch äußerst günstig.

Das Flughafen-Projekt mit dem Kurznamen T3 gilt als „Eingangstor“ Shenzens; auch das „Image“ der Stadt soll über diese „erste und letzte Station“ eines Shenzen-Besuchers verbessert werden.

Der Masterplan von Fuksas für den Flughafen berücksichtigt die drei Hauptverkehrsströme: den globalen, den nationalen und den regionalen. Besonders der letzte Bereich ist nicht zu unterschätzen: Innerhalb von dreieinhalb Stunden Flugzeit erreicht man hier 40 Millionenstädte!
Auf der konstruktiven Ebene soll das Design die Materialperformance auf der Basis lokaler Verfügbarkeit, Funktionaltiät und niedrigen Kosten garantieren. Der mit 400.000 Quadratmetern konzipierte Flughafen soll in drei Phasen errichtet werden.

Die erste Phase sieht die Errichtung der Haupteinrichtungen mit 63 Gates vor sowie das Verkehrs- und Parksystem, die Landschaftsarchitektur und ein Shopping Center. In Phase zwei folgen weitere Gates und ein weiterer Terminal mit Bahnhhof. Letzterer wird in Phase drei erweitert, zudem entstehen die Glasfassade und das Glasdach für den Hauptterminal.

Einen besonderen Schwerpunkt legen die Architekten auf den Passagierterminal und einen „Concours“ genannten Bauteil. Der Terminal öffnet den Blick nach außen und liegt unter einem großen, alles vereinenden Dach. Natürliches Licht fällt durch die doppelte, gemusterte Oberfläche des Dachs. Eine „Plaza“ sorgt für den Zugang zum Gepäckservice, der Abflug- und der Ankunftshalle sowie zu allen Cafés, Shops, Konferenzräumen und sonstigen Einrichtungen für den Publikumsverkehr.

Die so genannte „Concours-Area“ verstehen die Architekten als eine der Schlüsselfunktionen des Terminals. Sie besteht aus drei Ebenen. Jede dieser Ebenen hat eine eigene Funktion: Ankunft, Ablug und Service. Es gibt zwei unterschiedliche Charakteristika des „Concours“: dynamische und statische. Die dynamisch gestalteten Bereiche sind auf die Bewegung zu den verschieden Bereichen ausgerichtet, die statischen zur Erholung beim Warten und zum Konsum. Die Innenhaut des Concours soll aus einer feinen Netzstruktur bestehen, die sich leicht bewegt.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

5

c.knoll - director fuksas arch | 16.04.2008 16:37 Uhr

2035 bedeutet 2011

entgegen dem beschriebenen fertigstellungstermin wird der erste bauabschnitt im jahre 2011 eröffnet. der erste bauabschnitt beinhaltet 400.000 bgf airport + 80.000 bgf treffic centre + 3.000 bgf externes VIP gebäude.
weitere abschnitte sind für die kommenden jahre vorgesehen. maximalvison soll spätestens 2035 fertiggestellt werden.

4

LOG | 15.04.2008 23:56 Uhr

jung und wild

Bei einem Verkehrsprojekt dieser Größenordnung wird es wohl auch eine gewisse rationale Komponente geben, junger Freund. ;-)

Ich gebe Ihnen allerdings vollkommen Recht: Das den uninspirierten Bürokraten von GMP immer öfter der Wettbewerbserfolg verwehrt bleibt, ist eine gewisse Genugtuung!

3

Josef Lenz | 14.04.2008 17:42 Uhr

Feine Netzstruktur

Wunderschöner Entwurf und sehr interessante Raumfolgen. Allerdings wäre es auch schön, würden Architekten nicht für Diktaturen planen und Bauen. Bizniz?

2

kritiker | 14.04.2008 17:33 Uhr

jetzt jung+wild,

aber 2035 ist es alt.

1

jung&wild | 14.04.2008 16:05 Uhr

innovation

Super. Mal wieder etwas neues und nicht wieder was rational und totlangweiliges wie gmp.

 
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