Der Begriffe sind viele; versuchen wir vorab, sie zu klären: Zuerst hieß es „Zeil-Projekt“, dann „Frankfurt hoch Vier“, und zuletzt hat man das Bauvorhaben zwischen Zeil und Eschenheimer Tor in „Palais-Quartier“ umgetauft – mit Anspielung auf das darin integrierte Palais Thurn und Taxis. Und das Einkaufszentrum, ebenfalls Bestandteil und Teilmenge des Ensembles, wird als „My Zeil“ vermarktet.
Eben dieses Einkaufszentrum, eines der ambitioniertesten Projekte derzeit in Frankfurt/Main, wurde heute eröffnet. Geplant wurde es von Massimiliano Fuksas.
Zwei Hochhäuser, eines für ein Hotel, eines für Büros, sowie die Rekonstruktion der Teilruine des kriegsbeschädigten Palais gehören ebenfalls zum Palais-Quartier. Sie stammen, wie auch der städtebauliche Masterplan, von dem Frankfurter Büro von KSP Engel und Zimmermann. Diese Bauteile wirken derzeit äußerlich schon wie fertig gestellt, sollen aber erst im Laufe des Herbstes 2009 eingeweiht werden.
Die ca. 13.000 Quadratmeter große Fassadenkonstruktion des Einkaufszentrums setzt sich unter anderem aus dreieckigen Glasscheiben und Metallelementen unterschiedlicher Größe und Beschaffenheit zusammen. Bei dem Entwurf dieser Dachlandschaft hat Massimiliano Fuksas die Idee eines Canyons verfolgt, der sich wie ein Flussbett über den gesamten Gebäudekomplex zieht. Dabei läuft die Dachkonstruktion im Innenraum zu einem gläsernen Trichter zusammen, der sich über alle acht Stockwerke erstreckt. Dadurch gleicht das Innere von „My Zeil“ einer begehbaren Raumskulptur, die dem Besucher ungewöhnliche Perspektiven und an jeder Stelle eine andere Wahrnehmung des Gebäudes eröffnet.
Ein zweiter trompetenförmiger Trichter öffnet sich an der Hauptfassade zur Zeil hin. Dieser ermöglicht den Passanten der Fußgängerzone den Blick durch das Gebäude hindurch in den Himmel.
Das organisch geformte Dach geht in die Hauptfassade des Shopping-Centers über, die zur Zeil und zur Großen Eschenheimer Straße hin eine rautenförmige Stahl-Glas-Konstruktion aufweist. Damit ist die Außenhülle überwiegend transparent, so dass in alle Ebenen des Shopping-Centers natürliches Licht einfällt.
„Wir haben neben dem Erdgeschoss mit dem im vierten Stock gelegenen Gastroboulevard eine zweite ‚öffentliche‘ Ebene konzipiert“, erläutert Fuksas weiter. Erreichbar ist diese mittels eines Expressway, der die Besucher innerhalb von ca. 120 Sekunden vom Erdgeschoss in die vierte Etage bringt. Mit einer Länge von ca. 47 Metern ist er Deutschlands längste innenliegende und freitragende Rolltreppe.
Der Entwurf für das „Palais-Quartier“ von KSP Engel und Zimmermann hat auch eine städtebauliche Komponente: So sieht er eine neue direkte Verbindung zwischen Zeil und Börsenplatz über den Thurn-und-Taxis-Platz vor. Dabei wird eine längst verschwundene historische Verbindung zwischen der Großen Eschenheimer Straße und der Stiftstraße aufgegriffen und zum Teil wiederbelebt.
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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root | 21.03.2009 19:52 Uhrmy zeil
Oje, war heute mal drin. Hat mich nicht wirklich begeistert. Glas wirkt nur, wenn es auch sauber ist. Wenn man fast 4 Wochen nach der Eröffung noch die Abdrücke der Saugnäpfe sieht, ist dies mehr als peinlich. Eine Wegführung fehlt völlig. Schlimmer noch sind die Schlangen an den wenigen Rolltreppen, die nach unten führen. Das aller schlimmste sind aber ohrenbetäubenden Gebläse, die unten aan der Eingangsseite zur Zeil blasen. Man meint, man steht auf dem Rollfeld des Frankfurter Flughafens. Das gehört sofort stillgelegt.