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08.01.2015
Weg der Stille
Friedhofserweiterung in Luxemburg
Luxemburgs kleine Gemeinden zeigen architektonische Größe. Einheimische Architekten nutzen die dörfliche Struktur und hügelige Topografie des Landes. So entsteht eine charakteristische Gestaltung alltäglicher Lebensräume. Das Büro witry+witry architecture urbanisme schafft mit seiner Friedhofserweiterung in Mompach vielseitige Raumsituationen für diese Bauaufgabe.
Eine Einfassung aus rauem, braunem Beton ist wesentliches Gestaltungselement der neuen Friedhofsanlage. Die rechtwinklige Vertikalbegrenzung wird im selben Material im Boden weiter geführt. Der neue Friedhof fügt sich unter der bestehenden Anlage ein, sodass die alte Mauer über der neuen Einfassung sichtbar ist. Darunter erstrahlt die Einsegnungshalle in glattem weißem Sichtbeton. Sie öffnet sich zu den Grabterrassen des neuen Friedhofs. Grabflächen sind eingebettet in Rasen- und Rosenbepflanzung. Im hinteren Teil entstand eine Streuwiese unter Bäumen.
Die Hanglage ermöglicht eindrucksvolle Raumsituationen. Vom neuen Eingang ausgehend, erschließen sich verschiedene Wege, um den Hang zu besteigen. Der „Weg der Stille“ führt an der geschwungenen Nordost-Begrenzung des Friedhofes entlang. Er ermöglicht barrierefreien Zugang und verbindet die verschiedenen Bereiche der Anlage. Der kontemplative „Weg des Abschieds“ führt eingefasst zwischen Mauer und Hecke zur Einsegnungshalle. Im Inneren erlauben Oberlichter eine stimmungsvolle Beleuchtung abhängig von Sonnenstand und Wetterlage. Die Allegorie des Zyklus von Licht und Schatten ist für die Architekten wesentlich: „Am Ende steht das Licht als Zeichen der Hoffnung.“ (dd)
Fotos: Gerd Detemple
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