- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
04.09.2015
Ein Dach für die Trauernden
Friedhofsbebauung in Israel
Eine gefaltete Sichtbetonhülle auf metallenen Baumstützen erscheint nicht gerade eine typische Friedhofsbebauung. Bei näherer Betrachtung macht der Symbolgehalt den Entwurf der israelischen Architekten allerdings verständlich. Das Ron Shenkin Studio for Architecture & Design baute in Pardesia nahe der Mittelmeer-Küstenstadt Netanya ein Dach für die Trauernden.
In einer Obstbauregion gelegen, wächst die Siedlung Pardesia mit ihrer Bevölkerung in die grüne Umgebung hinein. Die Architekten wollten den verschwindenden Gärten und Plantagen ein Denkmal setzen, indem sie die Formen der Bäume in Architektur übersetzen. Eine Eiche bleibt innerhalb des Bauwerks erhalten und wächst aus der Anlage heraus. In der sonst roh und unbehandelt belassenen Konstruktion steht der Baum als Symbol der Hoffnung.
Man könnte also sagen: Die menschliche Bemühung um Unendlichkeit, die in der steingewordenen Baumform zum Ausdruck kommt, tritt in einen Dialog mit dem Leben. Ganz konkret wurde die Architektur allerdings mit irdischen Mitteln entwickelt. Per Software berechnet, setzt sich das Dach aus 300 unterschiedlichen Facetten zusammen. Der Beton wurde vor Ort an einem Tag gegossen. (dd)
Fotos: Shai Epstein
Zum Thema:
Mehr Friedfhofs- und Sakralbauten aus Beton im Baunetz Wissen
Kommentare:
Meldung kommentieren