Im nordfranzösischen Douai, etwa 30 Kilometer südlich von Lille, an der Kreuzung wichtiger Autobahnen Frankreichs, entsteht gerade das neue Ökoquartier Le Raquet. Auf einer Fläche von über 160 Hektar werden seit 2005 nach dem städtebaulichen Entwurf des Planungsbüros SEURA Architectes (Paris) rund 4000 neue Wohnungen, fünf thematische Parks, ein neues Straßennetz und mehrere öffentliche Einrichtungen errichtet. Zwischen einem der Parks, dem Parc Urban, und dem städtischen Hauptplatz wurde nun das neue Freizeit- und Wellnessbad Sourcéane von Auer Weber (München) fertiggestellt.
Die städtebauliche Idee des Projekts ist, einerseits sowohl das landschaftliche als auch das städtische Umfeld mit einzubeziehen und sich dementsprechend als Schnittstelle zwischen dem Park und dem urbanen Vorplatz zu entwickeln. Andererseits sollte diese Dualität sich auch in formaler Hinsicht in der Architektur wiederspiegeln. Der Dachkörper des Bads ist als ein die Wasserlandschaft überspannender „Schirm“ konzipiert. Vom Südwesten, also von der Seite des Parks her, entwickelt sich das gesamte Volumen sanft in leicht ansteigenden Terrassen. Im Nordosten tritt im Gegenzug die transparente Haupteingangsfassade mit einem flachen, vorgehängten Dach prägend in Erscheinung.
Die Architekten verteilen das Programm auf zwei Etagen. Im Erdgeschoss befinden sich die Eingangshallen, die Umkleideräume und der Beckenbereich. Die Terrassen aus Beton bilden eine Tribünenanlage für 500 Zuschauer. Im Obergeschoss befindet sich der Wellnessbereich. Die organisch geformte Terassen im Außenraum bilden Liegezonen, die sich um die Außenbecken herum gruppieren. Die Terassierungen und der fließende Dachkörper verleihen dem Bad einen beziehungsreichen Charakter, der gekonnt zwischem dem Grün des Parks und den mineralischen Oberflächen des Quartiers vermittelt. (mg)
Fotos: Aldo Amoretti
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Pekingmensch | 18.01.2017 03:34 UhrOeko oder nachhaltig?
Das Bad selbst ist nicht schlecht. Aber der 'EcoDistrict' drumherum wirkt auf diesen (und anderen) Bildern recht oede. Auch scheint die Bebauungsdichte sehr niedrig zu sein, und das ist eigentlich das genaue Gegenteil von nachhaltiger Stadtentwicklung! Viel Gruen ist eben nicht gleichbedeutend mit Nachhaltigkeit.