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09.07.2012

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Vielfalt für die Einheit

Freiheitsdenkmal Leipzig entschieden


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Vielfalt für die Einheit – Ein bunter Farbteppich, ein explosiver Fächer und ein friedlicher Herbstgarten sind die drei künstlerischen Antworten auf der Suche nach einem Freiheits- und Einheitsdenkmal für Leipzig. Am vergangenen Freitag entschied eine international besetzte Jury über die Preisträger für die Gestaltung des Monuments auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz.

1. Preis:  M + M, Marc Weis, Martin de Mattia, München und ANNABAU Architektur und Landschaftsarchitektur, Berlin
2. Preis: realities: united, Studio for art and architecture, Jan Edler und Tim Edler, Berlin
3. Preis: Anna Dilengite, Tina Bara, Alba d’Urbano, Leipzig

Unter den aus 325 Bewerbern ausgewählten 41 Teilnehmern des Wettbewerbs konnten besonders das Künstlerduo M + M und ANNABAU Architektur und Landschaftsarchitektur überzeugen. Ihr Konzept „70.000“ übersetze das Wesen der Friedlichen Revolution von 1989 als Bewegung einer Vielzahl von Individuen in ein geometrisches buntes Farbenfeld, so die Jury. Die Ordnung der Geometrie könne als Ablauf der Montagsdemonstrationen gelesen werden und bringe somit die Gewaltfreiheit zum Ausdruck. Das Preisgericht erklärt weiter: „Aus der Überlagerung des Farbfeldes mit jeweils gleichfarbigen Hockerobjekten werden Ideen zur Denkmaleröffnung am 9. Oktober 2014 und zur Partizipation entwickelt. Die gewollte Mitnahme der Objekte in private und öffentliche Räume trägt den Gedanken der Redefreiheit in jeden Winkel der Stadt und darüber hinaus. Ein wesentliches Grundthema der Revolution von 1989 bleibt somit lebendig.“

Nachdem die Brüder Jan und Tim Edler von realities;united beim Berliner Wettbewerb um ein Einheitsdenkmal nur mit Anerkennung ausgezeichnet wurden, konnten sie in Leipzig nun den zweiten Preis abräumen. Mit ihrem kompositorisch-performativen Entwurf assoziierte die Jury etwa einen „Knotenpunkt, Explosion der Meinungen oder Fächer der Vielfalt“. Weiter zeige die Arbeit der Berliner Architekten „Geschichte als Prozess der Schichtungen“ und demostriere die „Ur-Idee der Demokratie“.
 
Einen völlig anderen Ansatz verfolgte der drittplatzierte „Herbstgarten“. In dem Obstgarten mit Apfelbäumen mit seinem jahreszeitlichen Zyklus von Blüte und Ernte, von Wachstum und Erneuerung erkannte die Jury einen Verweis auf die Leipziger Revolution wie auch auf Widerstandsbewegungen in anderen Städten, Ländern und Zeiten. Die Nutzung des Gartens, seine Pflege, zum Beispiel über Patenschaften, und die Ernte der Äpfel als gemeinschaftliche Aktion verleihe dem Platz so den Charakter eines gesellschaftlichen Handlungsraums.

Das Denkmal soll zum 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution am 9. Oktober 2014 auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz eingeweiht werden. Die feierliche Preisverleihung und die Eröffnung der Ausstellung mit allen eingereichten Entwürfen findet am 13. Juli um 14 Uhr im Neuen Rathaus, Untere Wandelhalles statt.


Zum Thema:

Ab 13. Juli sind die Preisträger und Entwürfe in einem Online-Dialogforum unter www.denkmaldialog-leipzig.de zu finden.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

Mátyás G. Terebesi | 13.07.2012 09:15 Uhr

Internationeale Jury

Haben sich die Juroren ernsthaft Gedanken gemacht über die Beständigkeit dieses Entwurfes? Und der Zusammenhang mit der Deutschen Einheit und auch den Montagsdemonstrationen überzeugt gar nicht.

3

Harro Haufe | 13.07.2012 07:42 Uhr

Freiheitsdenkmal

Die Begründung für den 1. Preis der eingereichten Entwürfe für das Freiheitsdenkmal (und auch für die anderen) kann ich als Normalbürger in keiner Weise nachvollziehen. Diese Gedanken sind für mich auch beim Betrachten der Ansammlung dieser Bauklötzer absolut unverständlich. Das ist alles sehr kryptografisch . Muss ein modernes Denkmal wirklich so abstrakt und nichts oder alles Aussagend und flächenmäßig so groß sein? Hat die Stadt Leipzig auch das Geld für die Pflege und Sauberhaltung des Denkmals?

2

Alexander | 09.07.2012 22:58 Uhr

Hockerinstallation 2010 in Pécs

Das Konzept des Siegerentwurfes kommt mir recht bekannt vor!
Die Installation pecs2010chairs in Ungarn, nutzte ebenfalls eine Vielzahl von "Hockerobjekten" im öffentlichen Raum, um durch Partizipation der Bevölkerung eine Änderung der Geometrie der Installation zu erzeugen, die die Aneignung des Raumes wiederspiegelt. Ziel dabei war es, dass die Bewohner der Stadt durch diese Aneignung des Raumes ihren Bewegungsradius und ihren Blick für Stadt verändern. Auch die Mitnahme der Hocker in öffentlichen und privaten Raum spielte hier eine wichtige Rolle.

www.temporaere-stadt.de/pecs_realisierung.html

www.temporaere-stadt.de/pdf/tempstadt_pecs.pdf

1

Mario Mertens | 09.07.2012 16:41 Uhr

Entwürfe

Über die Konzepte kann man sich ja streiten, aber in Sachen Farbe und Form erinnern alle 3 Konzepte doch sehr an Studentenenwürfe.

 
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