Die alte Bergbaustadt Freiberg in Sachsen weitet ihren Forschungsstandort weiter aus. Sie beherbergt die fünftälteste, auf den Bergbau bezogene, Universität der Welt. Kister Scheithauer Gross aus Köln haben im VOF-Verfahren den Zuschlag für den Bau eines Forschungsgebäudes an der TU Bergakademie erhalten. Der Erweiterungsbau mit einer Nutzfläche von ca. 1.600 Quadratmetern nimmt Forschungs- und Laborräume des Instituts für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen auf.
Der dreigeschossige Neubau schließt an den historischen Bestand an. Eine filigrane Glaskonstruktion schafft den Übergang zwischen Alt und Neu, zwischen Haus 1 und Neubau. Erweitert wird das Thema des Übergangs durch die Zugangsbrücke im Südosten. Die Ansammlung unterschiedlichster Campusbauten erhält durch die Erweiterung des Hauses 1 im östlichen Bereich des Geländes einen neuen Ankerpunkt. Abgesenkte Höfe im Süd- und Nordosten verklammern das neu entstehende Ensemble.
An die vom Bergbau geprägte Umgebung, sichtbar in der traditionellen Schieferbauweise, erinnert der Neubau in zweifacher Hinsicht. Die geschichtete Fassade setzt zum einen einen Kontrapunkt zu den bestehenden Lochfassaden aus Putz. Das Prinzip der Schichtung erweitert die regelmäßige Fensteranordnung der Lochfassade um eine neue Gestaltungskomponente. Zum anderen verweist die Schichtung auf den (Bergbau-)Ort mit seinen Flözen.