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14.07.2022

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Campuszuwachs in Klosterneuburg

Franz&Sue mit Maurer & Partner


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In der Niederösterreichischen Landesnervenklinik Gugging fielen während des Zweiten Weltkriegs tausende psychisch kranke Patient*innen dem Nationalsozialismus zum Opfer. Heute befindet sich auf dem Gelände in Klosterneuburg der Campus des Institute of Science and Technology Austria (ISTA). An die grausame Geschichte des Ortes erinnert ein Denkmal der Künstlerin Dorothee Golz, und auch das Zentralgebäude von 1895 ist noch erhalten. Nach umfassenden Psychiatrieformen und Umbauten am Gebäude wurde der Klinikbetrieb 2007 eingestellt – im Juni 2009 startete nach der Modernisierung die Nutzung des Haupthauses durch das postgraduale Institut, das 2007 gegründet worden war.

Seither wächst der Campus stetig weiter. Bis 2026 sollen hier schrittweise neue Gebäudeeinheiten für insgesamt 90 internationale Forschungsgruppen entstehen. Darunter das LAB5 der ARGE Franz&Sue (Wien) und Maurer & Partner (Hollabrunn, Wien, Korneuburg), die in Folge des vom Land Niederösterreich ausgelobten Wettbewerbs den Auftrag für die Generalplanung erhielt.

Der Neubau mit einer Bruttogrundfläche von rund 15.000 Quadratmetern und Baukosten in Höhe von 50 Millionen Euro wurde 2021 nach drei Jahren Bauzeit fertiggestellt. Er beherbergt Forschungslabore für Chemie, eine Bibliothek und eine Gradschool. Die Planer*innen beschreiben den Baukörper als eine „Klammer, die dem Ort Halt gibt und die anderen Architekturen integriert“. Zudem fasst diese Klammer von drei Seiten einen Platz ein, der sich ins Grüne öffnet.

Im Zentrum des LAB5 liegt das Foyer, das den Bau in die Bereiche Theorie und Praxis gliedert: Auf der Theorie-Seite erstrecken sich Bibliothek und Graduate School über drei Geschosse und bilden durch Galerien, Sichtachsen und Fensterbändern eine zusammenhängende Lernlandschaft. Im nördlich ausgerichteten Flügel sind die Forschungslabore untergebracht.

In Punkto Energieeffizienz konnte der „klimaaktiv Gold Standard“ des österreichischen Umweltministeriums erreicht werden. Die Fassade ist einheitlich in vorgehängten, durchgefärbten Betonfertigelementen ausgeführt, die das Gebäude in einen zarten Rotton hüllen. (tp)

Fotos: Kurt Kuball


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

11

solong | 19.07.2022 15:30 Uhr

dethomas - soshort

stahlbeton hat unter geschützten bedingungen schon eine lebenserwartung von ca. 100 jahren (ich wohne in einem stahlbetonbau aus den 50er-jahren, der viele konstruktive mängel hat und vom eigentümer auch nicht gut gepflegt wird, also trotz allem 60 jahre alt und steht noch) - die carbonatisierung (interessanterweise wird hier ja der schützende ph-wert durch aufnahme von CO2 unter feuchten bedingungen durch den beton in ein saueres milieau überführt, dass dann die stahlkorrossion hervorruft - es gibt ja seitens der industrie schon bestrebungen das man dies form der CO2-aufnahme durch den beton in die bilanzierung einbezieht - gibt ja keine unfug der uberücksichtigt bleibt zwecks "greenwashing".... die langlebigen holzbauwerke sind immer mit einem sehr hohem holzeinsatz verbunden der zu deren lebensdauer geführt hat ... und sind natürlich auch oft repariert ... und man darf nicht vergessen, dass die nutzungsansprüche der letzten 50 jahre hier zu deutlich höheren bauphysikalischen belastungen geführt hat, sodass der vergleich deutlich hinkt ... hier jetzt noch die pyramiden in ihrer grenzenlosen materialverschwendung für eine jeweils einzige grabstätte aufzuführen .....

sorry : panikmache bezüglich CO2 bezog ich rein auf den betoneinsatz ... es steht außer frage, dass wir viel zu viel CO2 (und andere Stoffe) emittieren ... aber diesbezüglich sind auch prioritäten zu setzen ... und gebäude sichern nunmal extentielle grundbedürfnisse und haben andere nutzungszyklen wie individuelles reiseverhalten ...

10

soshort | 18.07.2022 20:31 Uhr

Fakten

@solong: Das was Sie als "Panikmache bezgl. CO2" bezeichnen, ist eine realitätsnahe Skizzierung dessen was uns bevorsteht, wenn wir weiterhin bei jedem Punkt ach so viele Vorteile finden, die nicht auch anders zu lösen wären.

9

dethomas | 18.07.2022 16:44 Uhr

@ solong

ich frage mich immer woher die angebliche lange nutzungsdauer kommt! 40 - 60 jahre, dann ist die carbonartisierung durch und stahl fängt auch bei 7cm überdeckung zu oxidieren an.
dagegegen kenne ich 150-200 jahre alte scheunen, 500 jahre alte betonfreie fachwerkhäuserr und 6.000 jahre alte pyramiden.
das problem beim beton sind auch die mengen die lährlich verbaut werden:
ein ring von 10 x 10 meter, rund um den äquator.
(wie immer mit steigender tendenz.)

8

solong | 18.07.2022 13:03 Uhr

CO2-Bilanz Beton

... bei aller "panikmache" bezüglich CO2 - hat der betoneinsatz ja auch viele vorteile ...brandschutz, schallschutz, lange lebensdauer auch in feuchten umgebungen, sogut wie keinen verschnitt, usw. ... mit einem flug z.B. von berlin nach los angeles verursacht man soviel CO" ausstoß wie für 30 m3 beton ... was ja rund 120 m2 decke oder wand ausmachen ... und wenn man das auf die nutzungsdauer des bauwerks von indestens 50 jahren auslegt ... kann man als äquivalent also 6000 m2 Wand oder Decke dafür bauen ... alles relativ ... die größte nachhaltigkeit wird immer in einer möglichst langen nutzungsdauer liegen ... egal welches produkt

7

dethomas | 17.07.2022 23:49 Uhr

graue energie,

ist die gesamte energie, die notwendig ist, um ein gebäude zu errichten, also die energie die in einem bau 'steckt'.
verschwendet wird diese energie, wenn man das gebäude abreisst.
(das gilt natürlich nicht nur für gebäude, sondern für jedes produkt.)
das alles und noch viel mehr,
kann man im internet nachlesen.

6

Saul | 17.07.2022 14:55 Uhr

lieber Paul

Das Thema der grauen Energie ist unqualifiziert und unsachlich? Nett in den digitalen Raum gestellt, aber das musst du uns nun schon qualifiziert und sachlich eräurtern. Ansonsten kommt die Vermutung auf, dass du diesen Kommentarbereich mit dem auf welt.de verwechselt hast.

5

SeineThemseSpree | 15.07.2022 23:21 Uhr

graue energie

"aufhören mit bauen" - klingt nach einer Guten Idee

zumindest in den meisten Fällen

4

peter | 15.07.2022 09:34 Uhr

@paul

meines erachtens sagt der erste kommentar einiges über das gebäude aus. man muss nur zwischen den... äh... wörtern lesen (ist ja nur eine zeile).

ich würde es mal so formulieren: man kann es ganz schön traurig finden, dass für eine solche außenwirkung so viel material und fossile energie verbraucht wurde. die fassade versprüht den charme eines behördenzentrums oder eines ärztehauses aus den 70ern.

nicht schlecht, aber eben nicht wirklich zeitgemäß. heutzutage geht es eben auch um die graue energie. anders gesagt: wenn man schon so viel beton verbaut, dann bitte gestalterisch etwas ambitionierter.

3

mayyy | 14.07.2022 19:26 Uhr

@paul hufschmid

architektur steht nun mal in der realität unserer gesallschaft und nicht auf dem papier. der entwurf hätte bei gleicher architektonischer qualität auch mit deutlich nahhaltigeren, sortenrein trennbarerern, und CO2 neutralern materialien entstehen können. die themen unserer zeit ausser acht zu lassen sagt damit einiges aus über die architekur. ob das der haltung der architekten geschuldet ist, oder an der bauherrschaft liegt (vermutlich) ist mal dahingestellt, denn am ende steht das in der umgebaung, was bei rauskommt, egal wer es verbockt hat.

2

paul hufschmid | 14.07.2022 17:12 Uhr

*graue energie*

ich bin mir nicht sicher, ob diese kommentare hier wirklich sinn machen. und von jahr zu jahr werden die kommentage immer unqualifizierter und unsachlicher.

was sagt den der erste kommentar über das gebäude aus? absolut nichts. am besten wir hören sofort auf mit bauen...

1

mayyy | 14.07.2022 15:45 Uhr

...

schön viel graue energie verbaut

 
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