In Amélie-les-Bains in den französischen Pyrenäen, nahe der spanischen Grenze, gibt es heiße Sulfur-Quellen. Damit werden Rheuma und Lungenleiden kuriert. In dem Ort mit katalanischer Identität wurde im Januar ein internationaler Wettbewerb entschieden, bei dem es um die Umnutzung und Erweiterung der Thermen eines ehemaligen Militärhospitals zu einem Spa ging. Gewonnen hat eine Arbeitsgemeinschaft aus dem spanischen Architekten Francisco Mangado und den französischen Büros V2S, Terrell, SACET, Gamba und Alayrac.
Leitbild des Entwurfs ist der Respekt vor der Geschichte des Ortes bei gleichzeitig demonstrativer Zeitgenossenschaft. Zunächst wurden die bestehenden Elemente des Vorgängerbaus in ihrer Massivität und Materialität herausgearbeitet und gestärkt. Dazu wurde ein neues Dach aufgesetzt und ein neuer Baukörper für die thermischen Nutzungen geschaffen, leicht und verglast, der sich gleichwohl auf die älteren Teile stützt, indem er durch sie hindurchfließt und sie als Sockel heranzieht: Leichtigkeit im Kontrast zur Masse; Fassadenverglasungen als Demonstration zeitgenössischer Architektur gegenüber den Zeugen der Vergangenheit.
Der verglaste Baukörper ist ein länglicher Riegel, der auf eine gewisse Weise die Grenzen des Ensembles definiert. Der entstehende Zwischenraum wird als interner Garten ausgebildet, bestehende Mauern greifen weit in die Landschaft aus. Durch ein klösterliches Arrangement wird für eine angemessene Privatheit gesorgt.
Das ganze Projekt ist nach der Erläuterung der Architekten als Interpretation der Zeit, der verschiedenen Zeitschichten gedacht, die sich jeweils durch ihre Formen und Materialien ausdrücken sollen.
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