Seitdem er zusammen mit Christoph Schlingensief das „Festspielhaus für Afrika“ plant, ist er auch außerhalb der Architektenkreise bekannt (siehe BauNetz-Meldung zur Grundsteinlegung vom 5. Februar 2010). Ende letzter Woche wurde Diébédo Francis Kéré mit dem Swiss Architectural Award ausgezeichnet. Der aus Burkina Faso stammende Architekt wurde aus 28 Kandidaten aus 15 Ländern ausgewählt, darunter Bjarke Ingels (Dänemark), Christian Kerez (Schweiz), Caruso St John Architects (Großbritannien), Junya Ishigami (Japan) und das spanische Büro Selgas + Cano.
Der Preis würdigt Kérés „einzigartige Fähigkeit, Bauten zu konzipieren, die das während der Studienzeit in Europa erworbene technische Know-how widerspiegeln, jedoch fest mit der kulturellen Tradition und dem sozialen Gefüge seines Herkunftslandes Burkina Faso verwurzelt sind und unter intensiver Beteiligung der lokalen Bevölkerung entstehen“. Die Jury unter der Leitung des Architekten Mario Botta wählte das von Kéré eingereichte Werk – die Erweiterung der Grundschule und die Lehrerwohnhäuser in Gando sowie die Sekundarschule in Dano – é aufgrund des wichtigen Modellcharakters, die es dank seines Gehalts und seiner Wirkung in der heutigen Zeit besitzt.
Kérés Schulbauten zeichnen sich vor allem durch ihre klimagerechte Bauweise aus. Mit Know-How, Lehm und viel Mut hat der Architekt wichtige Projekte für die Menschen seines Heimatlandes verwirklicht. Der Aga-Khan-Preisträger lebt und arbeitet in Berlin.
Zum Thema:
Download der Baunetzwoche#102 „Burkina Faso – Im Gespräch mit Francis Kéré”