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04.03.2024

Theatral im Gewerbegebiet

Fotostudio in Paris von Delordinaire


Foto- und Filmaufnahmen und alle zugehörigen Dienstleistungen aus einer Hand, das ist das Versprechen des Pariser Studiobetreibers Rouchon. Neben Equipment und Expertise gehören zu diesem Angebot auch entsprechende Räumlichkeiten. Vor Kurzem konnte Rouchon ein neues Studio beziehen, das in einer alten Lagerhalle in Aubervilliers Platz fand. Die unabhängige Gemeinde liegt im Norden der französischen Hauptstadt, knapp außerhalb des Boulevard périphérique. Die Pläne für den Umbau stammen von Delordinaire (Paris/Montreal).

Das Studio hat seine Adresse in einer dicht bebauten Gewerbezone und nimmt anderthalb Achsen des Bestandsbaus ein. Dieser zeigt sich zwar mit einer ziemlich nüchternen, primär funktionalen Gestaltung, verfügt aber dank seiner gewölbten Dachsegmente durchaus über eine gewisse räumliche Qualität. Ihren Entwurfsansatz beschreiben die Architekt*innen denn auch als eine Studie der Beziehung zwischen der gewerblichen und der ästhetischen Dimension der Tätigkeit des Unternehmens. Sinngemäß stehen hierfür einerseits der Backstein, der auf kräftige Weise den Bestand aufgreift und andererseits die feinen, fast schon theatralen Einbauten aus Holz und Glas.

Wichtigste Elemente des Umbaus sind zwei große Studios mit kompletter technischer Infrastruktur, künstlicher Klimatisierung sowie dauerhaft installierten Hohlkehlen, die auf Fotos den nahtlosen Übergang von Wand zu Boden ermöglichen. Diese Räume nehmen die gesamte Gebäudehöhe ein, sie werden aber in der Praxis durch die konstruktive Dimension der alten Dachträger begrenzt.

Im Kontrast zu den großformatigen Produktionsräumen steht eine niedrigere Raumfolge im Eingangsbereich. Diese versammelt alle dienenden Funktionen. Neben Büros gehören hierzu auch Lagerflächen, Umkleiden, Make-up-Räume und Toiletten. Darüber befindet sich noch ein Mezzanin mit einem Veranstaltungsbereich. In den abgerundeten Holzböden lässt sich eine formale Entsprechung zum gewölbten Dach erkennen. (sb)

Fotos: James Nelson


Zum Thema:

Das Büro Delordinaire konnte bisher vor allem mit seiner weißen Skihütte High House nachhaltig auf sich aufmerksam machen.


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